Lange vor den trendigen “Land- und Heimatmagzinen” und Regionalität als begehrtem Gut, gab sich die Foodhunterin ihrem Faible für die Delikatessen aus kleinen Manufakturen hin. So kommt es, dass die “Salzburger Sommerfrische” mit ihrem Konzept zu einem alten Bekannten führte: dem Guglhof. der ältesten Brennerei im Salzburger Land.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©Foodhunter
2006, als die Etiketten für die Brände noch einzeln von Hand geschrieben wurden, hatten wir das Vergnügen Vater Anton Vogl und die Söhne Christoph und Anton jr. kennenzulernen und dabei auf Brände zu stoßen, die magische Gaumenfreuden schenken. Getan hat sich viel in der ältesten gewerblichen Brennerei im Salzburger Land und so kommt auch bald der erste Whisky aus dem Guglhof auf den Markt. Man muss ja trotz aller Tradition mit der Zeit gehen.
Kunst, Tradition, Innovation, Leidenschaft, Architektur – die Familie Vogl zeigt sich in alle Richtungen aufgeschlossen und versetzt jeden Besucher in Verzückung, wenn er – mitten im Wohngebiet Hallein – einen weitläufigen Park betritt, in dem Skulpturen-Ausstellungen regelmäßig neue Blickwinkel eröffnen, um dann im Verkaufsraum auf eine Architektur aus Glas, Stahl und Ziegelmauerwerk zu treffen.
Bei den Bränden herrschte von Anfang an höchstes Qualitätsbewusstsein und das ist bis heute unverändert. Trotz zahlreicher Auszeichnungen – unter anderem beste Brennerei in Österreich 2013 – ist die Familie bescheiden geblieben und keinen Schritt von ihren Prinzipien abgewichen. “Sie wissen es doch: was nutzt eine perfekt geformte Frucht, wenn der intensive Geschmack fehlt? Für unsere Brände sind die inneren Werte der Frucht entscheidend”, sagt Anton Vogl. Dazu gehört der richtige Zeitpunkt der Ernte. Aus Österreich und vom Bodensee kommen die Früchte, um dann schonend und ohne Zuckerzusatz in kleinen Brennblasen zu fantastischen Destillaten zu werden.
“Einige unserer Brände reifen in kleinen Holzfässern nach”, erklärt der Chef. Unter anderem der Alte Birnenbrand von 2004, der eine mehrjährige Fassreife hinter sich hat, der Holler-Brand Reserve von von 2008 oder gar der Vogelbeer-Brand Alte Reserve von 1997.
Limitierte Auflagen, Etiketten, die zwar inzwischen gedruckt, aber immer noch von Hand vorgeschrieben sind, Traditionelles wie Dirndl- oder Kriecherl-Brand oder eben Modernes wie der neue Whisky, der bei unserem Besuch zum ersten Mal in größerer Runde verkostet wurde. Mild und ganz im Stil der Hauses. In den nächsten Wochen kommt er auf den Markt. – Eines ist uns klar: fast 10 Jahre wollen wir nicht mehr warten bis wir wieder zum Probieren und Genießen beim Guglhof vorbeischauen.
Brennerei Guglhof, Henry W. Davisstrasse 13, A-5400 Hallein bei Salzburg. Mo-Fr 8-12 und 13.30-18 Uhr, Sa 8-12 Uhr. www.guglhof.at
