von foodhunter
Kategorie: Restaurants

Villa René Lalique – ab sofort 4 Sterne Niveau

Villa René Lalique - ab sofort 4 Sterne Niveau

September 2017 – aktuell: Paul Stradner (zuvor Brenners Park-Hotel und davor Mitarbeit im L’Arnsbourg) wird die Küchenmannschaft von Jean-Georges Klein verstärken. Also 2×2 Sterne – da dürfen wir wohl noch Größeres erwarten ….

 

Als wir Jean-Georges Klein vor gut drei Jahren in Straßburg kennenlernen, ist in Flüsterkreisen bekannt, dass er das  L’Arnsbourg verlassen würde. So geschah es. Einige Monate war es ruhig um den hochdekorierten Koch, jetzt feiert Klein in der Villa René Lalique ein fulminantes Comeback. Opulenz von Ambiente und Küche begeistern im Handumdrehen die härtesten Kritiker – wenige Wochen nach Eröffnung leuchten zwei Sterne im Guide Michelin über der Villa. 

Autor Sabine Ruhland, Dirk Vangerow, Fotos @foodhunter

 

Wingen-sur-Moder liegt im Naturpark der Vogesen, was eine kurvenreiche Anfahrt und eine Übernachtung bedingt. Entweder in der Villa René Lalique selbst, die mit sechs extravaganten Suiten aufwartet oder in einem der kleinen, umliegenden Hotels. Wer den Luftweg bevorzugt und einen Heli sein Eigen nennt nutzt einfach den hoteleigenen Helikopter-Landeplatz. – Das hätte sich René Lalique sicher nicht träumen lassen, als er das Fachwerkhaus 1920 als Feriendomizil für sich und die Familie erbauen ließ.

Es ist Silvio Denz zu verdanken, Präsident von Lalique, dass die verwunschene Villa zu neuen Ehren kommt und die Gäste in einem Meer aus Kristall, Glanz und Gloria empfängt. Stararchitekt Mario Botta hat den Spagat zwischen Art Déco und diesem Jahrtausend meisterhaft umgesetzt. Tausendfach spiegelt sich das Licht in den gläsernen Kunstobjekten und versetzt  wie auch die Tafeldekoration  Augen und Finger in Entzücken. Alles ist elegant, extravagant und handschmeichelnd sinnlich. Da muss der Koch schon höchstes Niveau kredenzen, um allein diesem Rahmen gerecht zu werden. Nun, Jean-Georges Klein tut es und zu unserer größten Freude tut er es unaufgeregt professionell.

 

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Die geschliffenen Glaspanele der Lampen kosten pro Stück (!) 2.700 Euro.
Villa Rene Lalique
Funktionale Decken-Spots, die durch Glaspanele zum gigantischen Lüster werden

 

In der Küche – für die Gäste einsehbar – tanzen weiße Toques hin und her wie die Schaumkronen auf einem Salzburger Nockerl und das äußerst charmante Service-Team präsentiert  Gaultier-Flair bei der Uniform – eine Designerin aus der Region hat die Plisée-Rockschürzen angefertigt. Alles ist entspannt, auch die Gäste, die an diesem Sonntagabend aus Frankreich, Italien, der Schweiz und Österreich kommen. Das Restaurant ist ausgebucht.

Die Küche bietet 4 verschiedene Menüs und zur Freude der Foodhunterin auch ein “Menu végétal”. “Wir haben viele Gäste, die ein Wochenende bei uns verbringen und dann zwei Abende zu Gast sind. Sehr oft ist das gewählte Menü für den zweiten Abend das vegetarische.” Das muss bei Jean-Georges Klein saisonal sein, also erwarten uns Variationen rund um frische Erbsen, verschiedene Gelbe und Rote Bete mit Kräutern, gedünstetes Gemüse, Risotto mit Brokkoli und Pilzen und Aromen von Arabica Kaffee. Die Kaffeenote war perfekt abgestimmt und verleiht dem Gericht diese Prise “bitte-mehr-davon”. Getopt von weißem Spargel in einer Zitronen-Boullion. Einzig die Blumenkohl Crème Brûlée fand verhaltene Begeisterung, denn der “Deckel” aus Couscous-Gewürzen und Curry war sehr geschmacksprägend und ein wenig zu dominierend. Das “Menue Signature” zeigt die Klassik mit frischen Akzenten. Blauer Hummer, goldener Kaviar an Langustinen-Cocktail, Milchlammfilet aus den Pyrenäen mit Karottenvariationen, Cappuccino von Kartoffeln und Trüffeln.

Preislich zeigt sich die Villa Lalique im Rahmen: ein 10-gängiges Signature-Menü kostet 180 Euro, gleicher Umfang vegetarisch 149 Euro. Die Suiten deutlich teurer: ab 350 – 800 Euro pro Nacht für 2 Personen. Die Maisonette-Suite für 4 Personen 1200 Euro.

 

Villa Rene Lalique
Restaurantleiter und Sommelier mit Herzlichkeit, Charme und Kompetenz zur Stelle. “Wir stellen uns auf die Gäste und spüren schnell, ob es ein bisschen locker und unkonventionell sein darf oder nicht”, sagt Restaurantleiter Patrick Meyer (li.)
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Der Loungebereich. Der Gast ruht in Panthére Armchairs für 15.730 Euro oder einem Masque de Femme Contemporary Armchair für 18.400 Euro. Die Couch? 26.000 Euro.
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Champagnergläser für 100 Euro pro Stück – die Kunstwerke aus Glas unbezahlbar.
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Der Weinkeller brigt wahre Schätze …
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… gut geschützt hinter gläsernen Wänden. Der imposante Weinkeller trägt die Handschrift von Designer Mario Botta.
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Der Gruß aus der Küche raffiniert angerichtet.
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Golden Eye… spektakulärer als der Film mit einem sensationellen Schwarzbrot (außen bröselig-knusprig, innen weich). Die Variationen vom  Frühlingsgemüse schenken dank ausgeklügelter Condimente eine Vielzahl erfrischender “perfect bites”.
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Variationen der Erbse in verschiedenen Texturen. Der reine Frühling… wie auch das Dessert mit Limettenfrische, leichter Crunch zwischen zarten Wolken aus “süßen Momenten”.
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Goldener Kaviar an Langustinen-Cocktail und ein Carpaccio aus Zitrusfrüchten. Ohne Worte.
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Chartreuse vom blauen Hummer “Retour en Caraïbe”. Das war der Moment als die vegetarisch essende Foodhunterin eine Kostprobe verlangte.

Preislich zeigt sich die Villa Lalique im Rahmen: ein 10-gängiges Signature-Menü kostet 180 Euro, gleicher Umfang vegetarisch 149 Euro. Die Suiten deutlich teurer: ab 350 – 800 Euro pro Nacht für 2 Personen. Die Maisonette-Suite für 4 Personen 1200 Euro.

Villa René Lalique
18 Rue Bellevue
67290 Wingen-sur-Moder
Restaurant geöffnet:
Mo, Do, Fr, Son mittags und abends
Sa nur abends
Di, Mi und Samstagmittag geschlossen)

 

TIPP für Hundebesitzer
Die Nacht verwehrte sich uns nicht nur preislich, sondern auch weil Verlagshund Snoopy mit uns war und Hunde nicht in die Villa dürfen. Unser Tipp und völliger Gegenpol zum glanzvollen Luxus: Hotel L’Auberge d’Imsthal mit Weiher, Wald, Hundefreundlichkeit und Zimmern ab 45 Euro. Ca. 8 km entfernt.

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