von foodhunter

Potsdamer SauenHain – Schwein gehabt!

Potsdamer SauenHain - Schwein gehabt!

Christoph Hauser veranstaltet eine riesengroße Sauerei. Der Berliner Koch tafelt für 200 Leute groß auf: Schwein von Kopf bis Fuß. Die Schweine stammen aus Potsdam und suhlen sich das ganz Jahr unter alten Apfelbäumen. Die Jungbauern sind beglückt, die Spitzenköche begeistert.

 

Autor Oliver Zelt, Fotos ©SauenHain 

 

Auf den Tellern liegt Schweinskopfsülze, in der auch Backen, Füße und der Ringelschwanz verarbeitet sind, ein Stück gebratener Rücken, saftiger Schinken aus dem Nacken und feine Flocken aus dem getrockneten Filet „damit die Gäste wissen, aus wie wenig Filet so ein Schwein besteht“.

Hauser ist Chef im Restaurant „Herz & Niere“ und serviert dort nicht nur die vermeintlichen Edelstücke. Er weiß, so ein Schwein ist schweinisch lecker, ob Hals, Hüfte und Haxe. Deshalb gibt’s bei der spektakulären Sause noch eine kalte Platte mit Zungenwurst und einer Extra-Portion Sülze, Braten mit krosser Kruste, ein Ragout aus Herz und Lunge, pikanten Gulasch und „für jeden Gast 40 Gramm Leberwurst im Gläschen zum mitnehmen“.

Das formidable Fest mit Fett und Filet haben die Feinschmecker nicht nur Spitzenkoch Christoph Hauser zu verdanken, sondern auch Axel Penndorf. Der Mann „stolperte eines Tages in unser Restaurant und bot seine Schweine an“, erinnert sich Hauser. Aus dem Besuch in Berlin wurde eine Partnerschaft.

 

 

Axel Penndorf züchtet mit seinem Partner Clemens Stromeyer Schweine. Vor den Toren Potsdams sind sie die beiden vom „Potsdamer SauenHain“. Die gelernten Geografen vermessen das Land nun nach dem Gusto ihres grunzenden Viehs. Etwa 150 Schweine dürfen sich auf einer riesigen alten Apfelplantage rumtreiben, auf der auch Eichenbäume wachsen. Auf etwa zehn Hektar führen sie ein schweinisch gutes Leben. Einen Stall kennen sie nicht. Zum Schlafen stehen Hütten aus Stroh zwischen den Bäumen. Es sind „Bunte Bentheimer“-Sauen und Schweine der „Deutsche Landrasse“. Tiere, die das Draußen-Leben brauchen. Getreide, Heu und Rüben zum Fressen kommen von den Feldern aus der Nachbarschaft. Reife Äpfel und frische Eicheln fallen direkt vor die Füße. Wenn es mal wieder nicht geregnet hat stellen die Landwirte den Wasserschlauch an und bauen eine feuchte Kuhle zum Suhlen.

In Bad Belzig, etwa 50 Kilometer vom Hain entfernt, erledigt Schlachter Böhnke seinen Job für die Tiere so sanft wie möglich.

Clemens Stromeyer wollte einfach nur sehr gutes Schweinefleisch essen. Jetzt sorgt er selbst dafür, dass sich sein Wunsch erfüllt. Es sind Schweinehirten wie Axel und Clemens, die Gourmets und Spitzenköche jubeln lassen. Das ganze Jahr draußen, Futter von nebenan, sanft geschlachtet – so wird das Fleisch zum Genuss.

Die Männer vom SauenHain haben deshalb illustre Kunden in Berlin. Sie beliefern neben dem „Herz & Niere“ sondern auch die angesagten Restaurants  „Nobelhart & Schmutzig“ sowie das Zweisterne-Lokal „Reinstoff“.

Über das Internet bieten die Potsdamer Komplett-Pakete an, mit allem, was die Schweine hergeben. Kotelett, Nackensteaks, Braten, Eisbein, Salsiccia, Aufstrich im Glas. Ganz im Sinne von „from nose-to-tail“, von der Schnauze bis zum Schwanz. Der Potsdamer SauenHain bittet zu Tisch.

 

Postdamer SauenHain
Axel Penndorf, Clemens Stromeyer
Tel: 0331-58257436
www.potsdamer-sauenhain.de

Arrow right icon