von foodhunter

Sake Kontor Berlin: Ichishima Silk Deluxe Junmai

Sake Kontor Berlin: Ichishima Silk Deluxe Junmai
Sake Kontor Berlin

Der klassische Fall tritt ein: der Foodhunter liebt Sake, die Foodhunterin nicht. Zu spröde und staubig für die Weintrinkerin. Doch es gibt immer ein erstes Mal und immer ein Produkt, das in eine neue Welt einführt. So geschehen im Sake Kontor Berlin mit dem “Ichishima Silk Deluxe Junmai”. Dieser geschmeidige Sake ist verantwortlich, dass die Foodhunterin nie mehr sagen wird: Sake mag ich nicht.

 

Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter

 

Susanne Rost-Aoki ist eine Pionierin. Zusammen mit ihrem Mann Mitsuyoshi Aoki war sie bereits in “Mission Sake” unterwegs, als das Getränk in Deutschland noch ausschließlich bei Spitzen-Japanern zu finden war.

Heute ist Sake Kult, weshalb sich Szene-Adressen und feine Restaurants gerne damit schmücken. Leider oft ohne fundierte Kenntnis. “Haben Sie Sake?” “Ja.” “Gut, dann nehmen wir einen.” Als würde man heutzutage nur ein Glas Wein  bestellen und nicht unterscheiden in Riesling, Chardonnay oder Sauvignon.

 

Ein Restaurant, dass sich mit Sake nicht blamieren will, braucht eine zum Essen abgestimmte Sake-Karte.

 

Doch Sake ist vielfältiger als Wein, seine Herstellung, Charaktereigenschaften, Qualitäten und vor allem Geschmacksnuancen setzen “Sommelier-Wissen” voraus. Nicht jeder Sake passt zu jedem Gericht, weshalb Susanne Rost-Aoki die Gastronomie dabei unterstützt, eigene Sake-Karten zu entwickeln.

“Ich sitze an so einer Karte mehrere Tage”, sagt sie, “denn ich muss mich in den Geschmack des Essens hineindenken und den passenden Sake als Träger dieses Geschmacks finden.”

Passioniert und kompetent tut sie das, doch nicht immer wird ihre Arbeit honoriert. “Es ist schon ärgerlich, wenn alles perfekt passt und ich viel Zeit investiert habe und letztlich ein paar Flaschen günstigsten Sakes geordert werden. Ärgerlich nicht nur, weil ich umsonst gearbeitet habe, sondern weil Sake dann wieder einmal als reines Nebenprodukt gelistet wird.”

 

Susanne Rost-Aoki in ihrem schönen Sake Kontor Berlin.
Sake will zelebriert werden – auch unser Start-up-Liebling, der chishima Silk Deluxe Junmai (helle Flasche)

 

Wir besuchen Susanne Rost-Aoki in ihrem Sake Kontor Berlin. Der Foodhunter bereits im Glück, die Foodhunterin sich mehr den exotischen Etiketten hingebend als den Inhalten. Dutzende von Sake in den Regalen – sortiert nach Typen, Regionen, Preisen. – Wie in einer exklusiv sortierten Vinothek.

 

Es gibt immer ein erstes Mal und immer ein Produkt, das den Anfang für neue Gaumenexpeditionen macht.

 

“Sollen wir eine kleine Reise starten”, fragt Susanne Rost-Aoki. Ja, aber bitte nur für den Herrn. Frau Rost-Aoki lässt ein feines Lächeln über ihr Gesicht gleiten, fast so, als wüsste sie, dass  die Sake-mag-ich-nicht-Bekennerin unter ihrer Anleitung bald eines Besseren (Geschmacks) belehrt sei.

Ihre erste Empfehlung ist der Ichishima Silk Deluxe Junmai und da passiert es. Aus einer Schnupper- und Kostprobe –  der Höflichkeit geschuldet – erwacht Begeisterung.

 

Ichishima Silk Deluxe Junmai – ein großes Tor in die Sake-Welt

 

Der Ichishima Silk Deluxe Junmai ist samtig, fruchtig, leicht und am Gaumen in der Tat wie Seide. Eine neue Art von Sake mit nur 10 % Alkohol und Aromen von süßem Reis, Mandarine und Ingwer. Erfrischend, weil sich auch ein Hauch von Zitrus, Apfel und Melone durchsetzen kann.

“Nur Wasser und Reis – keine künstlich zugeführten Injektionen von Obstaromen”, sagt Susanne Rost-Aoki. Wir sind hingerissen. 21 Euro kosten 500 ml – für Sake-Einsteiger, die erst einmal Spaß mit diesem Getränk haben möchten unsere ultimative Empfehlung.

Der Foodhunter indessen sucht Herausforderungen – ähnlich derer wie sie passionierte Rotweinkenner an den Tag legen, wenn nach Leder, Ross und schweren Taninen gesucht wird. Susanne erfüllt diese Begierde mit Leichtigkeit. – Wie sie auch jede Frage beantwortet und mit ihrem Fachwissen unschlagbar ist.

 

Sake aus unterschiedlichen Regionen, von 50 unterschiedlichen Brauereien und natürlich in verschiedenen Geschmacks- und Preisklassen.

 

So reist sie mit uns quer durch Japan und die Präfekturen, erzählt von rauen Bergen und feingliedrigen Sake, von mineralreichem Wasser und leichten Körpern, von wildem Bouquet und glatter Textur. Das Sake Kontor offeriert besondere Spezialitäten wie TARUZAKE HONJOZO FASS-SAKE, ein Barrique-Sake aus dem Sugi-Holzfass (japanische
Zeder, auch Sicheltanne genannt) oder JUNMAI GINJO, ein knackig frischer Sake aus dem schneereichen Norden der Präfektur Akita.

Die Preise für Sake sind so unterschiedlich wie seine Qualitäten, beginnen bei unter 10 Euro für einen unkomplizierten Sparkling Sake und reichen bis zu 240 Euro für einen 15 Jahre gereiften OTGAME JUNMAI mit 16,5 % Alkohol, der sich bestens als Begleiter zu einem mit Honig glasierten Schweinefleisch eignet.

 

Die sake-Welt ist so reich und intensiv wie die Weinwelt – aber auch hier brauchen Zunge und Gaumen Zeit, sich zurechtzufinden.
Am Anfang steht das Korn. Wie bei den Reben gibt es unterschiedliche Sorten, Größen, Farben. Es wird allerdings poliert statt gepresst.

 

Sake Kontor Berlin
Markgrafendamm 34, 10245 Berlin
T  030.21 23 76 01
Öffnungszeiten:
Di 10 – 16 Uhr, Mi, Fr, Sa 12 – 18 Uhr, Do 12 – 20 Uhr. Mo Ruhetag
www.sake-kontor.de

 

 

Sake – Wissen für Insider. Von Susanne Rost-Aoki

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