Es gibt Lokale, die liebte man zu Jugendzeiten. In München war es Ende der 80er Jahre das Masters Home. Bar und Restaurant, im Keller gelegen, kaum 30 Meter vom Viktualienmarkt entfernt. Verrucht, dunkel, exotisch. Hocker aus Elefantenfüßen (heute kaum vorstellbar und es sorgte für eine Menge Schlagzeilen), ein ‘Bad’, ein ‘Schlafzimmer’, eine ‘Bibliothek’. Die Gäste machen es sich überall gemütlich. Kamine, Ledersessel, Tierfelle, Antiquitäten.
Autor Sabine Ruhland
Dann folgten unzählige neue Lokale, München entwickelte sich in allen Stadtteilen und die alte Liebe geriet in Vergessenheit. Jetzt, 20 Jahre später, statteten wir dem Masters Home wieder einen Besuch ab. Pino ist noch da, Inhaber, Koch, Vollblut-Italiener. Zum Aperitif trifft man sich in der Bar. Wie früher. Die Cocktails sind sensationell. Wie früher. Jeder Saft frisch gepresst. Selbst Zitrone oder Ananas. Das Essen eine Überraschung. Pino kocht täglich frisch, täglich neu. Eine Karte gibt es nicht, wer etwas nicht mag oder verträgt, der sagt es vorher.
Zu Beginn ein Thunfischfilet mit Zwiebel-Limettenmarinade. Die Zwiebel karamellisiert, um sie milde zu stimmen und damit dem feinen Thunfisch seinen verdienten Auftritt zu lassen. Wir sind begeistert. Selbst etwas Banales wir die Aubergine (von uns eigentlich ungeliebt, da meist zu weich und fettig) verwandelt Pino dank Steinpilzen, Käse und frischem Tomaten- und Basilikumpesto in eine erfrischende Speise. Noch dazu, da die Aubergine knackig war. Die hausgemachten Strozzapreti gab es mit Kalbsragout, in Weißbier gedünstet. Die Krönung war das butterzarte Bullenfilet mit Wildbrokkoli und Basilikumsoße. Rundum gelungen. Eine gute Empfehlung.
Masters Home, Frauenstraße 11, 80469 München. Tel. 089/229909. Mo-So ab 18 Uhr. www.mastershome-muenchen.de