von foodhunter
Kategorie: Restaurants

Lemar Thierschstrasse – 1001 Nacht auf dem Teller

Lemar Thierschstrasse – 1001 Nacht auf dem Teller
Lemar Thierschstraße

Es ist eine Erfolgsgeschichte von Miro und seiner Familie. Vor rund 15 Jahren starteten sie im Münchner Hackenviertel mit ihrem ersten Lemar. Afghanische Küche, welch eine Exotik! Es folgte ein Lemar in Schwabing und seit 2013 das Lemar in der Thierschstraße. Die Qualität der Küche – seit Jahren ungebrochen gut. 

 

Auto Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter

 

Vorab: Die afghanische Küche ist der persischen, pakistanischen oder indischen so fremd wie die bayerische der französischen. Wichtig, denn viele werfen Exotisches gerne in einen Topf oder schreiben für ihre Blogs Falsches ab, weil sie keine Ahnung von Küche und Esskultur haben. 

Afghanische Küche  ist leicht und bekömmlich, weder süßlich noch zu scharf – außer die Schärfe wird dezidiert verlangt. Dann allerdings dürften einige Schweißperlen auf der Stirn erscheinen.

Gekocht wird frisch, sehr viel Gemüse – ein Hauptbestandteil auch in Ostafghanistan, jener Region aus der Miro und seine Familie stammen. Für Gemüse, Gewürze und Kräuter ist Miro viel unterwegs, holt sich die Produkte bei Asiaten, Marokkanern oder bestellt direkt in Indien – bevorzugt den Safran, denn Geschmack und Qualität gehören zusammen.

Die Rezepte sind original, weitergegeben von der Mama und alles wird selbst hergestellt, wie auch die zweierlei Chutneys, die automatisch auf die Tische wandern. Das scharfe grüne Chutney mit grünem Koriander, Schwarzkümmel und Chili sowie das süßlich-pikante rote Chutney mit roter Paprika, roter Bete, Aprikosen, Honig und Kardamom.

Für den Lammspieß Quabelli Palau mit Basmatireis, Rosinen und Pistazien beispielsweise wird das Lammfleisch schon zwei Tage vorher in einer Marinade aus Joghurt, Kardamom, schwarzen Pfeffer und Chili eingelegt, um es zart zu machen. Hackfleischspezialitäten werden nur für größere Gesellschaften zubereitet, denn gerade bei diesem Fleisch ist Frische wichtig und deshalb muss es am gleichen Tag verarbeitet werden.

Getrunken werden traditionell Säfte zum Essen, doch es finden sich zahlreiche Weine aus Frankreich und Italien auf der Karte, um den Wünschen der Gäste zu entsprechen. „In Afghanistan gibt es zwar Weinberge“, lacht Miro, „aber wir machen Rosinen aus den Trauben und leider keinen Wein.“

Das orientalische Ambiente des Lemar-Restaurants tut ein Übriges, den Abend in ein Märchen aus 1001 zu verwandeln: Goldornamente an den Wänden, romantische Sitznischen und geflochtene Lampen zaubern exotische Stimmung. An warmen Sommerabenden werden die bodentiefe Fenster des Lemar geöffnet, so dass es sich „fast“ draußen sitzen lässt.

Lemar
Thierschstraße 5
80538 München
Öffnungszeiten: täglich ab 17 Uhr
www.lemar.de
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