Stefan Winterling kommt aus der Pfalz und lebt seit 2008 auf Mallorca. Sein Spanisch ist exzellent. Dass der Weinfachmann auf dem Weingut Son Campaner von Ralf Hämmerling seine Ideen vom frischen mallorquinischen Weißwein verwirklichen kann, gefällt nicht nur ihm, sondern vor allem den anspruchsvollen Weintrinkern. Spezialisiert auf Weißweine, ist es vor allem der der Blanc de Blancs, der blitzschnell „ausgetrunken“ ist.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Mallorca trinkt Rot. Bevorzugt günstige Rioja-Weine. „Also sind es überwiegend die deutschen Touristen, die unsere Weißweine kaufen“, sagt Stefan Winterling vom Weingut Son Campaner.
Das liegt in der Region Binissalem, ist hochmodern und fein drapiert inmitten eines Hektars feinster Weißweintrauben, Chardonnay und die spanische Sorte Macabeo (aus ihr stammt der weiße Rioja).
Blitzblank tanzen die Blätter im Wind, weder Sonnenbrand noch sandige Ränder von Regentropfen, keine Insektenspuren, keine Pilzkrankheiten.. „Die Reben sind gesund und wir tun alles dafür, damit es so bleibt.“
Dazu gehören 2,20 Meter Zeilenbreite, fast doppelt soviel wie in in den Anbauregionen Deutschlands. Dazu gehört auch, dass Stefan Winterling die Stöcke sich selbst überlässt. „Wir haben keine Zisterne, gießen auch dann nicht, wenn lange Trockenzeiten sind.“ Pestizide sind ebenfalls tabu. „Wir spritzen nur einmal im Jahr und dann nur ein Schwefel-Kupfer-Gemisch.“ Der rote Lehmboden tut ein Übriges, die Trauben zu verwöhnen, er ist stark kalk- und eisenhaltig.
„Die Kunst ist es, frische Weine zu machen. Um die Frische in den Trauben zu behalten, müssen wir auf Mallorca anderes vorgehen als in Deutschland.“
Damit Stefan Winterling seine frischen Weißweine bekommt, erntet er früh, Mitte/Ende August. „Dadurch haben wir keinen Säureabbau, denn es sind immer die letzten sonnig-warmen Wochen vor der Ernte, die den Trauben ihre Süße verleihen.“
Der Wein wird außerdem früh abgefüllt, meist Anfang November. „Je länger der Wein auf der Hefe liegt, desto fülliger und fetter wird er. Genau das möchten wir bei den Weißweinen nicht.“
Wie uns Rosé Blanc de Negres, der Pálido oder der Blanc de Blancs geschmeckt haben, erfahren Sie hier.