Vorweg: in Neapel bitte niemals Espresso bestellen, sondern Caffè. Sie bekommen dennoch einen Espresso, also einen perfekten kleinen Kaffee, nicht zu heiß, sondern sofort trinkbar, ohne die „Show-Crema”, dafür mild und aromatisch und geradezu perfekt, um dem Gaumen zu zeigen, was echter Kaffeegenuss ist.
Caffettiera bedeutet übersetzt „Kaffeemaschine”. Seit über 40 Jahren ist daher das Gran Caffè La Caffetteria der neapolitanischen Familie Campajola nicht nur erste Anlaufstelle für feinen Kaffeegenuss, sondern auch für Kaffeemaschinen, die sogenannten „Napoletaner”. Manche nennen sie auch Cuccumella – die Urform italienischer Kaffeemaschinen.
Das Gran Caffè La Caffetteria befindet sich auf einem der ältesten Plätze Neapels und wirkt wie aus der Zeit gefallen: verschnörkelte, gusseiserne Terrassenmöbel, innen gemusterte Tapeten, Sessel und Sofas mit Sixties Charme, dazu die obligatorische große Bar für „Espresse al banco” – Espresso im Stehen (der übrigens günstiger ist als ein Espresso al tavolo).
Die Zubereitung eines neapolitanischen Kaffees ist ein Ritual, das zu einem Symbol für Gastfreundschaft und Geselligkeit geworden ist.
Unterschiedliche Kaffee-Sorten, unterschiedliche Mahlgrade – alles wird manuell nach den Wünsche des Gastes bereitet, dazu gehört auch die Entscheidung zwischen Glas und Tasse.
Anders als bei den bekannten Mokkakannen von Bialetti wird der Kaffee mithilfe der Napoletaner nicht mit Dampf sondern durch die Schwerkraft extrahiert, was den Kaffee weich und besonders aromatisch werden lässt. Entscheidend dabei ist, einen Kaffee zu verwenden, der nicht zu fein gemahlen ist. Zudem sollte der Kaffee kein Problem mit kochendem Wasser haben – am besten eignen sich für eine Moka Napoletana Röstungen aus Süditalien.