Ein Freund aus Italien ist zu Gast und hat als Geschenk eine Papiertüte mit Puntarelle dabei. Ein eigenartig-witziges Gewächs mit langen, zotteligen Blättern und behaarten Knospen in der Mitte. „Puntarelle ist die Verniedlichung des Wortes punta, der Spitze”, erklärt uns Ferdinando. Wir sind in freudiger Erwartung was den Geschmack betrifft.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Wir schneiden die Blätter ab und danach die Knospen, die optisch an dickere Spargelspitzen erinnern. Die kleineren belassen wir in ihrer Form, die größeren halbieren wir und dünsten sie in Olivenöl mit etwas Knoblauch und kleingeschnittener Peperoni. Das Ergebnis ist eine knackige Gaumenfreude. Für den einen mit einem Hauch Spargel im Geschmack (weshalb Puntarelle auch den Beinamen Vulkanspargel innehat), aber mehr noch erinnert Puntarelle an Artischocken mit einer unaufdringlichen Spur von Bitteraromen. „Puntarelle ist großartig als Salat, gerne mit salzigen Komponenten wie beispeilsweise Sardellen”, sagt Ferdinando.
Wir dünsten nun auch die Blätter, die im Gegensatz zu den Knospen ihren anderen Beinamen Blattzichorie und Chicorée alle Ehre machen, denn sie schmecken deutlich bitterer. Beide Seiten der Puntarelle verbinden wir zu einer „Bruscetta al puntarella”. Den Rest des Gemüses verfeinern wir mit gebröseltem Fetakäse und geben Pasta dazu. So einfach kann grandioser Geschmack sein.