Wir besuchen das UNESCO Weltkulturerbe Anfang Oktober. Angesichts strenger Reglementierungen, Hunderten von Parkplätzen und zahlreicher Shuttle-Dienste lässt sich erahnen, welch ein Treiben hier im Sommer herrschen muss. Rund 2 km sind es über die Zugangsstraße bis zum Tor der Felsenstadt, des berühmten Le Mont-Saint-Michel.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©foodhunter
Es sind Trauben an Touristen, die sich im Sommer wie ein nicht enden wollender Zug durch die engen Gassen zwängen: 3,5 Millionen Menschen stürmen jährlich den berühmten Klosterberg. Wir sind außerhalb der Saison hier, Anfang Oktober.
Le Mont-Saint-Michel ist nicht ganz menschenleer, dennoch erklimmen wir Stufen und durchstreifen Winkel in scheinbarer Einsamkeit. Melancholisch – auch der Blick auf die schon geschlossenen Restaurants mit hochgestellten Stühlen. Darunter das Hotel/Restaurant ”Du Guesclin”, das für seine regionalen Spezialitäten wie „Poulet mit Sauce Vallée d’Auge” (Huhn mit Calvados und Cidre) bekannt ist.
Dafür dringt ein verführerischer Duft durch die Grand rue. Er kommt aus den offenen Fenstern im ersten Stock eines mittelalterlichen Hauses, Adresse von „La Sirène”, einer kleinen Crêperie mit gerade mal 20 Tischen. Im Sommer hoffnungslos überfüllt, lässt sich in der Nebensaison bequem Platz finden. Die Speisenkarte überschaubar – herzhafte Galettes mit Füllungen aller Art von wie Käse, über Fisch bis Gemüse und süße Crêpes, garniert mit Karamell, Früchten oder Schokolade. Preis-Leistung sind in Ordnung und auch das Ambiente mit Blick auf die Grand rue, die durchaus Ähnlichkeit mit Harry Potters Winkelgasse hat, sind charmant.


Le Mont-Saint-Michel ist kulinarisch eine Touristenfalle
Alle Adressen auf dem Le Mont-Saint-Michel, sei es ein Hotel oder ein Restaurant, schwanken zwischen „ok” und Touristenfalle. Nur selten sind Gäste von A bis Z zufrieden. Überzogene Preise und oftmals geringe Qualität in Service und Essen werden bemängelt.
Als wenig empfehlenswert in Sachen Übernachtung und Essen gelten vor allem das Hotel/Restaurant Le Mounton Blanc und Auberge Saint-Pierre.
Klassiker ist „La Mère Poulard“, das älteste Restaurant des Le Mont-Saint-Michel mit großer Geschichte, denn hier speisten schon Berühmtheiten wie Ernest Hemingway und genossen die berühmten Omelettes, die über offenen Feuer zubereitet und mit allerlei feinen Zutaten aufgepeppt und je nach Wunsch süß oder herzhaft serviert werden. Auch hier – Glückssache …



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