Fingerlimes, Morton Citrange, Asimina Triloba, Jostabeeren, Pomeranzen, Kumquat, Bitterzitronen, schwarze Aprikosen. foodhunter war in einer Region unterwegs, die ansonsten für ihre Äpfel berühmt ist: Altes Land. In der Agrumi Voß Citrusgärtnerei entdeckten wir einen Garten Eden.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©foodhunter
Als Kind schon pflanzte Bernhard Voß Avocados im Garten seiner Eltern und hat sich von seinem Berufswunsch auch nicht abbringen lassen, als ihm seine ersten Pflänzchen eingingen. Obstgehölze kultivieren, das wollte er schon immer und sein Ziel hat er erreicht. In seiner Agrumi Voß Citrusgärtnerei nahe Jork gedeihen Fingerlimes, Morton Citrange, Asimina Triloba – die nach Mango und Banane schmeckenden Indianerbananen – Jostabeeren, Pomeranzen, Kumquat, Bitterzitronen, Weinreben.
Schwarze Aprikose – Kreuzung aus Aprikose und Kirschpflaume.
Der Geschmack? Eine süße Offenbarung!
Aprikosen gedeihen normalerweise nicht in unseren Gefilden, es sei zu feucht im Frühjahr, sagt Bernhard Voß. Doch er wusste sich zu helfen, kreuzte Aprikose und Kirschpflaume.
„Die ‚Aprisali Aprikyra‘ ist eine interspezifische Pflaumenkreuzung mit einem einmaligen Aroma, das an Kirsche erinnert. Die Sorte ist selbstfruchtbar und durch ihre Blüte – früh, aber nach den Aprikosen – ist sie gut angepasst an unser Klima. ”
Wir dürfen kosten, finden sie geradezu grandios im Geschmack, doch ein Kistchen kaufen können wir nicht. „Ich verkaufe ausschließlich die Pflanzen, nicht die Ernte. – Und das auch nur direkt mit persönlicher Auslieferung. Onlinebestellungen mache ich nicht.”
Auch die Aprikosensorte Gigante di Budrio, ebenfalls ein Hybrid, gedeiht bei Voß.
Er hat sich wohlig eingerichtet in seinem Garten, der an jeder Ecke Köstliches bereithält, Indianerbananen, deren Geschmack an Mango, Ananas, Aprikose, Banane und Vanille erinnert. „Sind noch nicht reif. Schmecken im Oktober, dann löffelt man die Früchte.”
Bitterzitronen, Fngerlimes, Jostabeeren …. wir flanieren durch sein herrlich unaufgeräumt wirkendes Paradies. Zeit für einen Schluck Bier. „Hopfen Smaragd Saphier – ein Edelsteinweizen”, schmunzelt Voß. „Braue ich selber.“ Der Hopfen kommt aus Amerika, Cascade, mit leichten Grapefruitnoten. Das Bier – Kompliment, kann der Münchner da nur sagen. Zu verkaufen? Nein, natürlich nicht. Rein zum Eigenbedarf.
Köche würden sich die Finger lecken – dieser Gärtner hat alles, was die Geschmackssinne stimuliert!
„Ich verkaufe ausschließlich Gehölz und junge Triebe, nicht die Früchte.“ Was schade ist, denn mit seinen Früchten könnte er Spitzenköche und Feinschmecker sehr glücklich machen. „Ich kann aber helfen, einen entsprechenden Obst- und Kräutergarten anzulegen“, tröstet er. – Wir lassen die Zeit reif werden, vielleicht lässt sich Bernhard Voß von hartnäckigen Nachfragen irgendwann doch noch beknien.
Agrumi Baumpflege und Citrusgärtnerei
Bernhard Voß
Moorende 149
21635 Jork