Um hinter das Geheimnis der Blyss Virgin Chocolate zu kommen, muss zuerst die Bohne gekostet werden. Das machen wir, wenn auch widerwillig, denn von diversen Pralinen- und Schokoladenkursen ist uns der bittere Geschmack der hölzernen Criollo noch in Erinnerung. Umso erfreulicher, was uns Alyssa Jade McDonald offeriert.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Die mandelgroße Arriba Nacionale Kakaobohne ist von unaufdringlicher Süße, besitzt ein zartes Aroma von Honig, Nüssen und Blüten, leichte Akzente von Jasmin. Hell ist ihr Teint, die Haut zart wie ein Pfirsich. Vor einem Jahrhundert hatten wertvolle Bohnen wie sie noch einen Anteil von ca. 50% an der weltweiten Kakaoernte, heute sind es weniger als 5%.
Alyssa Jade McDonald besitzt eine dieser kostbaren Plantagen mit Arriba Nacionale Bäumen in Ecuador. Mit großer Leidenschaft lässt sie aus ihren Früchten die Blyss Virgin Chocolate herstellen. Aufwendig, denn erst nach fünf Jahren erreicht der Baum seine Reife und produziert etwa 30-40 Kakaofrüchte, gerade genug für eine Schokoladentafel. Denn nur diese einzige Bohnensorte darf in eine „virgin“ chocolate. Die Ernte geht ausschließlich von Hand. Das erklärt den Preis. Über 30 Euro kostet ein Täfelchen. Bio-Zertifizierung, keinerlei Zusatz von Zucker oder Zusatzstoffen und faire Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter inklusive.
Der Inhalt ist allerdings nichts für leichtfüßige Naschkatzen, denn weder Zucker noch Zusatzstoffe sind enthalten. Es ist der pure Geschmack einer Kakaobohne. Daran muss sich der Gaumen erst einmal gewöhnen. Weshalb Blyss ein Geheimtipp ist und nicht überall erhältlich. In München u.a. im Hotel Sofitel am Bahnhof.