Selbst in seiner Heimat Japan ist frischer Wasabi exklusiv und wird nur in den besten 20 % der Restaurants des Landes gereicht – stilecht gerieben auf einer mit Haifischhaut bezogenen Reibe. Viele Geschichten ranken sich um den Strunk: dass er nur an glasklaren Gewässern gedeiht und schwierig zu ernten ist, weshalb er bislang ein kleines Vermögen kostete – sofern man seiner überhaupt habhaft wurde. Bei Dehner haben wir Setzlinge entdeckt, die problemlos im häuslichen Garten gedeihen.
Autor Sabine Ruhland,
Foto 123rf ©Pel Lin Shang
In der Gärtnerei Seidl, die exklusiv die Dehner-Gartencenter mit Wasabi-Pflanzen beliefert, begann man vor einigen Jahren mit der Aufzucht. Noch vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima kamen rund 15.000 Wasabi-Saaten aus Japan in die beschauliche Blumenstadt Rain am Lech.
„Nach einem Jahr bildet sich ein Strunk, also das, was Sie Wasabi-Wurzel nennen, von ca. 4-5 cm Länge“, erklärt Herr Seidl. Da sollte der Gourmet aber nicht gleich zur Ernte ausholen. „Idealerweise warten Sie länger, die Pflanze teilt sich von selbst.“ Wasabi sei zudem völlig unkompliziert in der Handhabung. „Den können Sie sogar im Kübel ziehen.“
Wasabi, ähnlich wie Basilikum, mag keine direkte Sonne, die Nordseite vom Haus wäre optimal. Humose, nährstoffreiche Erde braucht er, das war’s auch schon fast.
„Staunässe müssen Sie vermeiden, das ist alles. Mit Staunässe bringen Sie ihn eher um als mit Sonne.“ Und das große Mysterium Wasabi? Da lacht Herr Seidl. „Das tut nur den japanischen Preisen gut.“
Bei Dehner kosten Setzlinge wenige Euro. Das gärtnerische Engagement lohnt, denn wer einmal in den Genuss frisch geriebenen Wasabis gekommen ist, der weiß, dass dieser Geschmack keinesfalls mit den Produkten aus Tuben oder Döschen vergleichbar ist. Zudem ist Vorsicht geboten, denn viele der im Handel erhältlichen Produkte sind Fälschungen und bestehen oftmals aus gefärbtem Kren oder Senfpulver.