Selbst erfahrene Sommeliers freuen sich wie kleine Kinder, wenn ihnen etwas Neues über den Weg läuft. So auch bei Justin Leone vom Trantris, der an einem sommerlichen Nachmittag mit einem „Cerdon“ erfreute. Dank der Fruchtigkeit und des geringen Alkoholgehalts von 8 % vol. ein idealer Aperitif-Wein.
Autorin Sabne Ruhland,
Fotos ©foodhunter
Doch Justin Leone hat dem ohnehin wunderbaren Getränk einen besonderen Kick gegeben. Einige Tropfen „Grapefruit Bitter“ (The Bitter Truth) und ein Zweig frischer Basilikum. Diesen vorher kurz „anschlagen“ (auf dem Glasrand oder dem Tisch), damit die Fasern aufbrechen und mehr Aroma frei wird.
Cerdon Wein ist ein halbtrockener Rosè hergestellt nach der méthode ancestral.
Charakteristisch sind seine feinen Luftbläschen, die den Eindruck eines prickelnden Perlweins vermitteln.
Sein Aroma ist äußerst fruchtig, erinnert an Kirsche, Erdbeere, Johannisbeere und Himbeere.
Bei der méthode ancestral wird der Gärungsprozess des Weines durch Kälte und Filtrierung verlangsamt. Der Wein hat daher noch einen Teil seines natürlichen Fruchtzuckers, wenn er 2 bis 3 Monate nach der Lese in Flaschen gefüllt wird. Er gärt also in der Flasche zu Ende.
Hierdurch unterscheidet sich der Cerdon vom Champagner und anderen Schaumweinen, zu deren Herstellung der bereits fertig gegorene Wein in Flaschen gefüllt wird und durch künstliche Zugabe von Zucker (sog. Dosage) ein zweites Mal vergoren wird.
Der Cerdon stammt aus dem Weinanbaugebiet „Bugey“ im Départment Ain im Südosten von Frankreich.
Das Gebiet erstreckt sich über 8 Gemeinden von ungefähr 300 ha
Charakteristisch sind steile Hänge mit niedrigen Rebstöcken. Die Basis für den Cerdon bieten die Trauben Gamay und Pinot und Poulsard.