von foodhunter
Kategorie: Regional & Delikat

Großer Zapfenstreich: Zirbenschnaps

Großer Zapfenstreich: Zirbenschnaps

Das Wichtigste für diesen harzig-milden Schnaps, der den Gaumen mit Nuancen  von Süße und Zimt verwöhnt, sind die Zapfen vom Zirbenbaum. Der Baum wächst u.a. im Salzburger Land und in Kärnten. Wir kosten den Zirbenschnaps im Hotel Hammerwirt in Filzmoos. Selber g’macht ist er, vom Großvater und nur für den Hausgebrauch. Da dürfen die Hotelgäste gerne kosten, aber kaufen können sie den feinen Schnaps nicht. Also selber machen, aber wie?

 

Autor Sabine Ruhland, Fotos ©Foodhunter 

 

“Die Zapfen sollten noch grün sein, dann wird er besondern gut, sagt uns der Zirbenschnapsmeister. Warnt aber auch, denn die Zapfen dürfen nicht von jedermann in beliebiger Menge mitgenommen werden. In manchen Regionen seien gerade mal drei  Zapfen pro Tag und Person erlaubt. der Grund: Zirben sind selten, kultivieren lassen sie sich gar nicht.

“Die Zapfen in Scheiben schneiden, in ein Einweckglas geben, mit Alkohol nach Wahl auffüllen, das kann ein Obstler sein, aber auch ein Gin, Rum, Korn oder Wodka. Je nachdem erhält der Zirbenschnaps eine besondere Geschmacksnote. Kandiszucker zugeben (ca. 70 g auf einen Liter) und Gewürze wie Nelken und Zimt zufügen. Danach vier bis sechs Wochen stehen lassen. In einem hellen Raum, aber nicht im direkten Sonnenlicht. Schmeckt der Schnaps am Ende zu sehr nach Zirbe, dann Alkohol nachschütten. Nur noch über ein Küchentuch filtern und in ein Fläschchen abfüllen. fertig.”

Dank seines waldig-erdigen Geschmacks passt der Zirbenschnaps gut zu Pasteten, allen voran der Wildpastete. Aber wir bekamen ihn nach einem reichlich guten Mahl und genossen den Zirbenschnaps als Digestif.

 

 

GUT ZU WISSEN

  • Die Zirbelkiefer, Zirbe oder Arve ist ein Charakteristikum der Hochlagen der Alpen. Sie wächst langsam, kann bis 20 Meter hoch werden und bis zu 1000 Jahre alt.
  • Ihr feinjähriges, gelbliches Holz ist sehr dauerhaft und wird in alpinen Regionen wegen seines angenehmen Duftes gerne für Inneneinrichtungen und Schlafzimmermöbel verwendet.
  • Es wurde und ist wissenschaftlich erwiesen, dass Zirbenholz in den Wohnräumen, den Herzschlag um bis zu 3500 Schläge pro Tag verringert, was einer “Herzarbeit” von etwa einer Stunde entspricht, die sich das Herz erspart. Dies äußert sich in einer niedrigeren Herzrate in körperlichen und mentalen Belastungssituationen und anschließenden Ruhephasen bzw. in einem beschleunigten vegetativen Erholungsprozess.
  • Das Zirbenholz mindert die Wetterfühligkeit, fördert eine vertiefte Atmung und wirkt zudem durchblutungsfördernd.
  • Ein foodhunter-Tipp für alle, die Zirbiges haben möchten:
    1) Brigitte Rieger, Landesstraße Süd 59, A-5423 St.Koloman, Tel. +43/6241/444 06241/444
    2) Tischlerei Puttinger, Gewerbestraße 14, A-5261 Uttendorf-Helpfau, Tel. +43/6644458295

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