Der österreichische Kaiser Franz Joseph war bodenständig – vor allem beim Essen. Er schätzte gekochtes Rindfleisch und einfache Teigspeisen wie Salzburger Nockerl oder fluffigen Kaiserschmarrn. Dass Letzterer immer wieder für glückliche Gesichter sorgt, liegt an der fluffig-leichten Konsistenz.
Autorin Sabin Ruhalnd
Fotos ©foodhunter
Die Herkunft des Namens „Kaiserschmarrn“ ist nicht belegt. So sagen die einen, dass es ein Küchenmeister des Hofes war, der um 1850 für die figurbewusste Kaiserin Sissi das leichte Dessert aus Omelett und Zwetschgenröster kreierte. Es schmeckte ihr aber nicht und so griff Kaiser Franz Joseph ein und soll gesagt haben: „Geb‘ er mir halt den Schmarren, den unser Leopold da z’sammenkocht hat.“
Die anderen glauben es sei ein Senn (in Österreich Kaser genannt) gewesen sein, der dem Kaiser am Ende einer Jagd auf der Hütte einen „Kaserschmarrn“ vorgesetzt hat. Der Kaiser soll begeistert gewesen sein und das Gericht kurzerhand in „Kaiserschmarrn“ umgetauft haben.
Das Originalrezept für den Kaiserschmarrn ist kein Pfannkuchenteig (der mit Mehl, Eiern und einem Schuss Mineralwasser gemacht wird), sondern ein Palatschinken. Bei ihm sorgt der Eischnee für die lockere Konsistenz. So wird er zubereitet:
Zutaten
250 ml Milch
6 Eier – trennen in Eiklar und Eidotter
130 g Mehl (glatt)
2 EL Kristallzucker
1 Päckchen Vanillezucker
etwas Zitronensaft
2 EL Rosinen (wenn keine mag, lässt sie weg)
Schuss Rum
Prise Salz
Kristallzucker (zum Bestreuen)
Staubzucker (zum Bestreuen)
Butter (zum Backen)
Zubereitung Teig
(Vorab: Wenn später Rosinen in den Kaiserschmarrn sollen, dann diese zuvor 2-3 Stunden in einer Tasse mit Rum einweichen.)
In einer Schüssel Eiklar mit Kristallzucker zu Schnee schlagen.
In einer anderen Schüssel Milch, Mehl, Eidotter, Zitronensaft, Rum, Vanillezucker und eine Prise Salz glatt rühren.
Schnee unter den Teig heben.
In einer feuerfesten Pfanne etwas Butter erhitzen und den Teig eingießen. Anbacken, wenden und dann im vorgeheizten Backofen bei 180 °C braun backen. Pfanne aus dem Rohr nehmen und Teig mit zwei Gabeln in kleine Stücke reißen.
Auf Wunsch Rosinen einmengen. Danach mit Kristallzucker bestreuen und nochmals kurz im Rohr karamellisieren. Mit Staubzucker bestreuen und auftragen.
Zutaten Zwetschgenröster
500 g Zwetschgen, nicht zu vollreif, sonst wird’s matschig
100 g Zucker
100 ml Rotwein
Prise Zimt
Schale von einer halben Orange, in größere Streifen geschnitten
Saft von 1 Zitrone
Zubereitung Zwetschgenröster
Zwetschgen halbieren und entkernen.
Zucker karamellisieren, mit Rotwein ablöschen und auf die Hälfte einkochen lassen.
Zwetschgen, Zimt, Orangenschalenstücke zugeben und ca. 8-10 Minuten köcheln lassen.
Mit Zitronensaft abschmecken und Orangenschale wieder entfernen.
Abkühlen lassen. Kalt oder lauwarm servieren.