Kokumi – und der sechste Geschmack

Myu und Vincenzo sind seit langem ein Paar. Sie stammt aus Vietnam, er aus Italien. Die Liebe zur guten Küche eint die beiden und so haben sie Anfang August das Kokumi im Münchner Lehel eröffnet. Nach Umami, dem fünften Geschmack, umschreibt Kokumi den sechsten Geschmack, was dem Koch Freiräume beschert, denn dahinter verbirgt sich kein eigenständiger Flavour, sondern Geschmacksreichtum und -intensität durch neu zusammengestellte Komponenten.

Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter

“Es ist interessant mit Food zu spielen, in dem man Zutaten immer wieder neu arrangiert”, sagt Vincenzo, weshalb er auch vorhat die Karte alle drei Monate zu ändern und mit saisonalen Produkten zu bestücken.

Unser Ausflug ins Land des sechsten Geschmacks ist an einem heißen Tag, weshalb wir zunächst zum Kabocha Salat greifen. Feta-Salat, fein “bekräutert” und dezent angemacht mit einem feinen Miso-Dressing. Dazu gegrillter Kürbis. Schmeckt erfrischend, macht satt und liegt mit 8,50 Euro in einem angenehmen Preis-Leistungsverhältnis. Auch die Kokumi Hokkaido Roll mit knusprigem Philoteig und Shiitake schenkt dem Gaumen gute Laune und ist wie der Salat  ein vegetarisches Feinschmeckergericht.

Sehr clean und zurückhaltend in der Einrichtung. Für Opulenz sorgen die Teller

Die Umi Bukakke Udon, die übergossene Suppe, zeigt sich inhaltlich vielseitig, mit Sashimi vom Tuna, Enoki-Pilzen, dicken Nudeln, Tofu und Onsen- Ei. Die Fusions-Freude des Chefs, die Suppe mit Basilikum anzureichern, traf allerdings nicht so ganz unsere Geschmacksrichtung. Basilikum in der ansonsten fein abgestimmten japanischen Küche sehen wir eher schwierig. Wasabiblätter, oder eine Essenz davon, wären überlegenswert.

Exzellent die geflammten Sushi Rollen, die es in vier Varianten gibt.  Wir wählten Eclipse mit den Füllungen Thunfischtatar, Avocado, Lachs, Oktopus – alles von äußerst guter Qualität und mit  € 12,50 eine mehr als großzügige Portion.

Pappsatt an diesem heißen Tag, weshalb uns der vielgerühmte Matcha-Cheescake nicht mehr reizen kann, doch das holen wir gerne nach.

Wunderbarer Sommersalat mit Feta, gegrilltem Kürbis und Miso-Dressing

Das Kokumi ist ohne Zweifel eine spannende Bereicherung der Münchner Gastro-Szene und wir freuen uns, dass es nur wenige Gehminuten von der Foodhunterredaktion entfernt ist…. Ebenso ambitioniert: die Öffnungszeiten.  Di-Sa. ab 12 Uhr durchgängig und welche Freude, auch Sonntags ab 18 Uhr. Sehr mutig in einer kleinen Seitenstraße. Wir wünschen den beiden ein volles CooK-Haus…

So kann vegetarisch! Knuspriger Filoteig, Shiitake, Tomaten. Man merkt, dass Vincenzo u.a. im Gratitude gearbeitet hat.

Umi Bukkake Udon – herrlich angerichtet, einzig die Basilikumnote in der Suppe störte uns.

Rindertatar mit Rote Bete Sorbet. Leider für den Nachbartisch … wir haben’s nur fotografiert, weil es einem Gemälde gleicht.