Der eine redet von Scampi, der andere von Shrimps. Manchmal meinen beide damit das gleiche Tier, obwohl es nicht das gleiche ist. Der eine meint Krabbe, der andere Krebs. Ist das nun dasselbe oder nicht? Manchmal ja, manchmal nein. Wir bringen Klarheit in dieses kulinarische Tierreich.
Autorin Sabine Ruhland, Foto oben ©foodhunter
GARNELE, SHRIMP, KREVETTE –
ANDERE LÄNDER, ANDERE NAMEN
Je nach Herkunftsland werden Garnelen auch Gambas (Spanien), Shrimps (England, kleinere Exemplare), Prawns (England, größere Exemplare) oder Krevetten (Frankreich) genannt. Garnelen sind durchschnittlich 6-10 cm lang, besitzen einen lang gestreckten, zylindrischen und leicht zusammengedrückten Körper mit dünner Schale. Charakteristisch für diese Gattung: sie besitzen keine Scheren, sondern Fühler.
GUT ZU WISSEN: Garnelen werden nicht nach Herkunft verkauft, sondern nach Größe. Als Shrimp werden jene Garnelen bezeichnet, von denen es mehr als 200 Tiere braucht, um ein Kilo aufzuwiegen.
HUMMER –
PERFEKT FÜR DEN SOMMER
Die Könige des Meeresbodens können bis zu 50 Jahre alt, 70 cm lang und bis zu 9 Kilo schwer werden. Der Panzer wächst nicht mit, der Hummer häutet sich. Bis zu drei Monate vor und nach der Häutung ist er vollfleischig, Schwanz und Scheren prall mit Fleisch gefüllt.
GUT ZU WISSEN: Hauptfangzeit sind die Sommermonate, weshalb es völlig unsinnig ist, den Hummer bei uns zum Wintergericht zu degradieren – bis er auf dem Teller landet, fristete er sein Leben in Gefangenschaft, im Fachjargon Hälterung. Während dieser Zeit frisst er nichts, zehrt von seinen Reserven. Durch den Gewichtsverlust nimmt auch die Qualität ab. In den kalten Monaten, bis zum Beginn der neuen Saison im Sommer, kaufen wir daher meist Hummer aus der letzten Hauptfangsaison.
RIESENGARNELEN, GAMBA, KING PRAWN –
DIE GROSSEN UNTER DEN GARNELEN
Wie der Name schon sagt, sind das die „großen“ Garnelen, die bis zu 20 cm lang werden und in warmen Küstengewässern vorkommen. Äußerst selten ist die Black Tiger Prawn, die bis zu 40 cm lang werden kann.
KAISERGRANAT, HUMMERKRABBE, SCAMPI –
ALLES DAS GLEICHE TIER
Kaisergranat, Scampi oder norwegischer Hummer (in Frankreich heißt er Langoustine), gehört zur Familie der Hummer und ist ein Zehnfußkrebs. Der Kaisergranat ist kleiner und schlanker als der Hummer und besitzt zwei gleichlange, dünne Scheren. Vor allem der hintere Körper gilt als Delikatesse. Scampi (Einzahl Scampo) ist die Bezeichnung für Kaisergranat, der aus den Mittelmeerländern stammt und bis 15 cm groß werden kann.
GUT ZU WISSEN: Hummerartige Meerestiere mit Scheren (Kaisergranat, Hummerkrabben oder Scampi) gehören nicht zur Familie der Garnelen!! Allerdings hat sich der Begriff in der Gastronomie verselbstständigt: Was da oft als Scampi auf die Teller kommt, sind in Wirklichkeit Garnelen.
KRABBE, KREBS, KÖNIGSKRABBE –
6800 ARTEN!
Es gibt sage und schreiben über 6800 Arten, dazu gehören auch die begehrten Taschenkrebse oder Tiefseekrabben. Bei allen Krabben verbirgt sich das delikate Fleisch meist in den Scheren. Man unterscheidet Echte Krabben von den Scheinkrabben (diese haben nur 3 statt 4 Beinpaare)
Die Krabbe des Nordens: Wer im Norden von „Krabben“ und „Krabben pulen“ spricht, meint damit umgangssprachlich die Nordsee-Krabbe, die eigentlich Nordsee-Garnele heißen müsste.
Languste –
als „Lobster“ der falsche Hummer auf der Karte
Sie werden oft mit Hummer verwechselt, vor allem, da sie oftmals als „Lobster“ auf die Karte wandern. Dabei ist die Unterscheidung einfach, denn Langusten besitzen nicht die ausgeprägten, großen Scheren. Dennoch sind sie stattlich, können bis zu 50 cm lang und bis zu 2 Kilo schwer werden, es gibt sogar Prachtexemplare mit 6 Kilo und mehr. Fangreif sind sie nach 2-3 Jahren. Bei der lebenden Languste muss der Schwanz leicht gekrümmt sein. Ist er das nicht, schmeckt das Tier auch gekocht nicht mehr.