Foodhunter schwört auf „Pasta trafilata al bronzo“, Pasta, die durch Bronzewerkzeuge gezogen wird. Das erzeugt eine raue Oberfläche, weshalb Soßen zur Freude des Gaumens eine intensive Liaison mit der Pasta eingehen. Bei Felicetti haben wir eine ”Pasta fantastico” entdeckt: die Monograno Felicetti.
Autorin Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Der Weg ist sicher nicht das Ziel, denn der ist beschwerlich: Autobahn Richtung Gardasee, Ausfahrt Auer, dann Richtung Predazzo. Doch die Fahrt nehmen wir auf uns, ist Felicetti doch seit über hundert Jahren ein Familienbetrieb und beschert uns eine der besten Pasta, die wir je gekostet haben: Monograno Felicetti
Die vierte Generation ist am Ruder und hat das Unternehmen zu einem der besten Bio-Nudelhersteller weltweit gemacht… So träumen wir uns an einen nostalgischen Ort, an dem in Handarbeit die Pasta gefertigt wird. Doch wir treffen auf ein modernes Gebäude, eine langezogene Fabrikhalle, moderne Holzelemente als stilisierte Pasta an der Hauswand.
Heiß ist es im Inneren, die Nudeln kochen, dampfen, rollen, fallen. Auch wenn im ersten Moment Maschinen den Maßstab zu setzen scheinen, die Felicettis verlassen sich nicht auf die Technik. Jede Anlieferung wird geprüft und im Labor getestet, um danach die optimale Weiterverarbeitung einzustellen.
Bei der Herstellung wird der Teig langsam durch die traditionellen Bronzematrizen gezogen und anschließend mehrere Stunden luftgetrocknet.
Kein Wunder also, dass der Familienbetrieb für andere Hersteller von Bio-Waren und unter anderem Logo produziert. Dennoch, wer kann und will, der gönnt sich „das Original“. 100% di purezza. Das Pendant zur hochwertigen Verarbeitung ist die Qualität der Rohstoffe. Felicetti Monograno besteht aus einer einzigen Sorte biologisch angebauten Getreides mit ausgezeichneten geschmacklichen Eigenschaften. Das Getreide kann bis auf das Feld auf dem es gewachsen ist zurückverfolgt werden.
Die Pasta hat selbst tutto solo ein Aroma von einem Kornfeld im Sommer. All jenen, die denken Nudel ist Nudel und da gäbe es keine Unterschiede sei versichert : es gibt sie.
Bei den Rohstoffen setzt die Familie Felicetti neben Bio-Hartweizen und Bio-Dinkel auch auf die Getreidespezialität Kamut. Das Korn dieses Urgetreides (ähnlich wie Emmer und Einkorn) ist eiweißreich und hat einen nussigen, leicht buttrig-milden Geschmack. Felicetti verwendet nur besten Kamut aus Kanada.
Pastificio Felicetti
Via L. Felicetti 9
38037 Predazzo
www.felicetti.it
BESSER WISSEN: KAMUT – Seele der Erde
- Kamut Khorasanweizen ist wie Emmer und Einkorn als Urgetreide beinahe in Vergessenheit geraten. Durch den Bio-Trend erleben diese Getreidearten ein Comeback.
- Kamut stammt aus Ägypten. In der Landessprache bedeutet Kamut übersetzt „Seele der Erde
- Das Kamutkorn ist etwa doppelt so groß wie das herkömmliche Weizenkorn und von gelblicher Farbe.
- Kamut enthält 20 bis 30 Prozent mehr Eiweiß wie gewöhnlicher Weizen.
- Es sind 30 bis 35 Prozent mehr Magnesium und Zink enthalten als in anderen Vollkornarten.
- Der Gehalt an Proteinen ist bis zu 40 Prozent höher als in „modernen“ Weizensorten.
- Das Urgetreide enthält besonders viel Selen, ein wichtiges Spurenelement.
- Heute ist Kamut® ein eingetragenes Warenzeichen und wird hauptsächlich in Nordamerika und Südeuropa angebaut.
- Die beste Qualität wird in Nordamerika erzielt, vor dort bekommt auch Felicetti seinen Rohstoff.