Dieter Meier ist Winzer und baut Biogemüse an und züchtet Rinder. Seine Farmen liegen in Argentinien. Das Enfant terrible hat in jungen Jahren durch ungewöhnliche Aktionen auf sich aufmerksam gemacht, sei es als Schriftsteller, Filmemacher, Pokerspieler oder als Musiker der Band Yello.
Heute ist er Unternehmer und Ökologe, tritt obligatorisch mit Halstuch, Schnurrbart und (ab und zu) Zigarre auf und besitzt Kultstatus – nicht nur in der Schweiz.
Autor Dirk Vangerow,
Fotos ©foodhunter
„Ojo de Agua” (Auge des Wassers) nennt sich seine Marke, deren Produkte im gleichnamigen Geschäft am Rennweg verkauft werden: Argentinischer Wein aus biologischem Anbau, Fleisch aus eigener Zucht, ebenso Kolonialwaren und argentinische Spezialitäten. Darüber hinaus gehört ihm das Restaurant Bärengasse, „das beste Steak-Restaurant von Zürich” wie es heißt.
Dass Dieter Meier spontan bei unserem Besuch des Gourmetfestivals “Il Tavolo” zu einem Gespräch bereit war, lag sicher daran, dass er wie wir gutes Essen und gute Produkte zu schätzen weiß.
Pünktlich wie eine Schweizer Uhr erscheint er. Distanz zwischen ihm und seinen Mitarbeitern, aber auch freundlicher Respekt. Wachsam seine blauen Augen, ihm entgeht kein Detail.
Dann tischt jeder auf, was er zu bieten hat. Dieter Meier offeriert uns Roastbeef aus eigener Herstellung. Saftig, aromatisch, unbestritten exzellente Qualität.
„Meine Tiere sind das ganze Jahr auf der Weide und fressen ausschließlich frisches Gras. Keine Silage. Keine Antibiotika, genfreies Futter.” Seit 1995 besitzt er eine Farm in Argentinien. Ausschließlich Hereford und Angus.
Wir halten mit, holen Wasabi aus der Kühltasche, frischen Wasabi. Dieter Meier ist begeistert. Er zieht nach. Rotwein Ojo de Agua. Ebenfalls eigene Herstellung, ebenfalls Bio. Die erste Flasche. „Zu warm”, sagt er. Er lässt eine zweite Flasche aus dem Chambrair holen.14-16 Grad. Der Wein, Cuvée Spéciale, besitzt ein sattes Rot. Das Bouquet gibt sich vielschichtig, reife Beeren und Röstaromen durchstreifen den Gaumen. Langer Abgang, perfekt zum Fleisch. „Die Traubensorten sind Malbec und Cabernet Sauvignon”, sagt der Winzer, lehnt sich entspannt zurück.
Wir sind dran, zaubern “Dirty Harry” aus der Kühltasche. Dieter Meier ist vom Fleck weg vom Geschmack überzeugt. „Eine herrliche BBQ-Sauce”, sagt er. Wir lehnen uns entspannt zurück.
Das Carpaccio kommt, zart von der Farbe, perfekt von der Maserung. Bedeckt mit Spänen der Belper Knolle. Ein “Fleischgericht”, das die foodhunterin in Ekstase versetzt und nur dank guter Erziehung wird nicht nach Nachschlag gerufen. Dieter Meier blickt wissend.
„Qualität zu produzieren, ist mir ein Anliegen seit ich 1973 erstmals in Argentinien war”, erzählt Dieter Meier. „Reine, echte Lebensmittel. Etwas anderes interessiert mich nicht.”
20.000 ha besitzt er inzwischen, fährt mehrmals im Jahr hin, um nach dem Rechten zu sehen und neue Areale zu finden. So wie die Nussplantagen am Rio Negro. Sein neuestes Baby.
Nun, unsere Kühltasche leert sich, hätten wir’s gewusst, sehr viel mehr an Foodhunter-Delikatessen wäre mit in die Schweiz gereist. Aber einen Trumpf haben wir noch. Münchner Kindl Senf, Bio-Qualität, das beeindruckt Dieter Meier natürlich. – Nach zwei Stunden ist klar: das war nicht unser letztes Treffen mit dem Schweizer Unternehmer. To be continued….
Restaurant Bärengasse
Bahnhofstrasse 25 / Bärengasse
8001 Zürich
www.restaurant-baerengasse.ch
OJO DE AGUA Weinkontor
Ötenbachstraße 13
8001 ZÜRICH
www.ojodeagua.ch