von foodhunter
Kategorie: Restaurants

Schlössl Oberotterbach – feine Adresse beim Weintor

Schlössl Oberotterbach - feine Adresse beim Weintor

Eigentlich war das Bistro „Gudd Gess” (übersetzt gut gegessen) mit den langen Holztischen und dem Brennofen unser Ziel im Hotel-Restaurant Schlössl  Oberotterbach. Aufgrund von Corona ist das Bistro geschlossen, die Bistro-Gäste verteilen sich auf einen Raum im Gourmet-Restaurant und Tische im Foyer des Hotels. Unserer Vorfreude auf ein gutes Essen tut das keinen Abbruch. 

Autorin Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
oben: gratinierter Fetakäse mit marinierter Gelber Bete 

 

Wir kommen nachmittags, außer uns sind keine weiteren Gäste da. Wir fühlen uns dennoch keineswegs allein gelassen, was nicht zuletzt Maître Keinsorge zuzuschreiben ist, der sich als charmanter und kompetenter Gastgeber erweist (war in seinen Anfängen bei Juan Amador und der Traube Tonbach stationiert) und sich vor allem bei Wein hervorragend auskennt. Seine Empfehlung für unseren Wunsch nach einem alkoholfreien Vergnügen sorgt für nachhaltige Begeisterung: Prisecco – Schaumweine der Manufaktur Jörg Geiger, gekeltert aus alten Apfel- und Birnensorten von der schwäbischen Alb und raren Obstsorten.

 

Das Speisekarte ist überwiegend saisonal bestimmt: Kürbis, Rotkohl, Ente, Steinpilze, Hirsch. – Ein Markenzeichen von Chefkoch Christian Oberhofer, der für seine saisonale, regionale wie auch aromenstarke Küche bekannt ist.

 

Wir wählen als Vorspeise Muskatkürbissuppe, Feldsalat mit Speck und den gratinierten Fetakäse mit marinierter Gelber Bete und karamellisierten Walnüssen. Alles absolut frisch und von bester Qualität – vor allem der Fetakäse mit marinierter Bete ist ein Gericht, das wir sofort wieder bestellen würden.

 

Unser neuer Liebling: alkoholfreier Sekt von Jörg Geiger. Die Cuvée Nr. 8 ist aus Stachelbeersaft , Birnen- und Apfelsaft, verschiedenen Kräutern und Gewürzen, darunter Anis und Ingwer. Rechts: Die Steinpilz-Ravioli sind gut gemacht, zum ultimativen Gaumenvergnügen ist allerdings noch etwas Luft nach oben.

 

Als Hauptgericht entscheiden wir uns für Frischkäse-Ravioli mit Steinpilzfüllung, Spinat und gebeiztem Eigelb. Handwerklich gut, der Spinat für sich perfekt  gewürzt, wobei wir uns frischen Spinat statt Püree-Spinat gewünscht hätten und einen intensiveren Steinpilz-Geschmack. bei der Füllung. Das gebeizte Ei als Topping bringt geschmacklich keinen nennenswerten Input.

Die Kompetenz der Küche zeigt sich auch bei der Ente, die sich butterzart präsentiert. Hätte das Federvieh noch mit krosser Haut gepunktet, wäre das Gaumenglück perfekt gewesen. Weniger Freude bereiten indessen die  Maronenspätzle, die sich geschmacklich undefinierbar zeigen. Eine Sauce zum Gericht fehlt, wird aber auf Nachfrage sofort gebracht.

Zum Dessert ein konzentriert schmeckendes, sehr cremiges  Tonkabohnen-Eis mit einem nicht übersüßten Zwetschgencrumble. Ein gelungener Abschluss.

Insgesamt bezahlen wir für drei Vor- und Hauptgerichte, ein Dessert, drei Gläser alkoholfreien Sekt, Wasser und 2 Gläser Wein 120 €, was absolut gerechtfertigt ist. Wir werden dem Schlössl Oberotterbach baldigst einen erneuten Besuch abstatten.

 

Schlössl Oberotterbach
Weinstraße 6
76889 Oberotterbach
Bistro ”Gudd Gess” Mi-So ab 12 Uhr durchgehend bis 20 Uhr
Gourmet-Restaurant Fr/Sa 18-20 Uhr 

 

Das Bistro im Schlössl Oberotterbach  ist derzeit geschlossen, denn die langen Holztische an denen es sich trefflich genießen und plaudern lässt, sind nicht mit den aktuellen Corona-Auflagen vereinbar.

 

Vor der Einkehr ins Schlössl Oberotterbach lohnt ein Spaziergang durch die Weinberge rund ums Weintor.
Arrow right icon