Aktualisierung: Das Wagner’s ist nur für private Feste ab 20 Personen geöffnet.
Das Wagner’s Restaurant in Passau gehört zum Altstadthotel, ist ausgewiesenes Slowfood-Restaurant und macht sich mit einer Speisekarte interessant, die auch vegetarischen uns veganen Gerichten viel Platz einräumt.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©Foodhunter
Dass wir um 14.15 Uhr kein gut gefülltes Restaurant vorfinden würden, war absehbar. Das tat der Freude allerdings keinen Abbruch, denn das Restaurant ist schön eingerichtet und ein Fensterplatz schenkt den Blick auf Donauschifffahrt und „Veste Oberhaus“. Der Service nimmt die „Überraschungsgäste“ herzlich in Empfang, Wein und Wasser kommen flugs. Unsere Vorab-Knabberei – Gemüsesticks mit Zitronen-Aioli, Pesto und Brotchips – lässt allerdings auf sich warten. In der Küche sei noch niemand, heißt es, die kämen aber bald. Nun, da muss uns Großes erwarten, wenn zwischenzeitlich nicht einmal eine kalte Vorspeise serviert werden kann.
Was nach einer geschlagenen Stunde Wartezeit kommt, ist enttäuschend. Zu den sehr gewöhnlichen Gemüsesticks (irgendwie hatten wir vom Slowfood-Restaurant zumindest eine ungewöhnliche Gemüsesorte erhofft ), eine Aioli, die den Namen nicht verdient hat, denn es ist ein Natur-Joghurt mit einem Schuss Zitrone und ohne Knoblauchgeschmack, den hat dafür das Baguette, das eigentlich als Brotchips auf der Karte stand, dazu Pesto von der Konsistenz einer öligen Suppe.
Wir lassen uns die Laune nicht vermiesen und hoffen auf die Hauptgerichte. Die Kalbsleber ist von sehr guter Qualität, die Zwiebelringe sind frisch gemacht und schmecken vorzüglich, das dazu gereichte Kartoffelpüree ist fein und besitzt einen intensiven Kartoffelgeschmack. Für 14,90 Euro ein tadelloses Gericht.
Anders das Hauptgericht „Ravioli mit Rindfleisch gefüllt, dazu Spitzwegerichpüree und Jakobsmuscheln.“ Die Ravioli schwimmen im Wasser, wir schütten es auf den Brotteller ab, die Bedienung sieht es, sagt aber kein Wort. Die Rindfleischfüllung ist undefinierbar: senfkorngroße Kügelchen ohne erkennbare Identität – zusammen mit den blassen Ravioli ein geschmackliches Niemandsland. Das Spitzwegerichpüree hätte mehr Würze vertragen und die ebenfalls schwimmende Jakobsmuschel – auf den Punkt gebraten! – konnte es nicht mehr retten. Schade.
Bräugasse 29
94032 Passau