von foodhunter
Kategorie: Weine & Destillate

Champagne du Rédempteur

Champagne du Rédempteur
Champagne du Redempteur Claudy Dubois

„Frauen machen einen höchst harmonischen Champagner”, geben die männlichen Winzer unumwunden zu. Dennoch kommt nur selten eine Frau an die Spitze eines Champagner-Weinguts. Claudy Dubois ist eine der Wenigen und räumt mit ihrem Champagne du Rédempteur reihenweise Preise ab. 

 

Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter

 

Ihrem Urgroßvater verdankt es der Champagner, heute ein Markenzeichen zu sein. Edmond Dubois, qualitätsbewusster Winzer, revoltierte Anfang des 20. Jh. gegen die Verwendung von Trauben anderer Weinanbaugebiete. Viele Kollegen stellten sich hinter ihn und gemeinsam machten sie der Panscherei ein Ende. Nur ein Schaumwein, der aus den Trauben der Champagne gemacht ist, ist ein Champagner.

 

Edmond Dubois gilt seit 1911 als Rédempteur, als Retter des Champagners.

 

Seine Urenkelin hat eine gehörige Portion Kampfeswillen von ihm geerbt. Den braucht sie, denn es gibt kaum Frauen im Champagner-Geschäft. Dabei sind sich alle einig, dass Frauen den feineren Champagner machen. Claudy Dubois ist eine der wenigen, mit zahlreichen Auszeichnungen, Silber- und Goldmedaillen.

 

Champagne du Redempteur Claudy Dubois

Champagne du Redempteur Claudy Dubois

 

Eine sanfte Finesse besitzen ihre Champagner, eine seidige Eleganz und dennoch einen ausgeprägten Körper, was von der zehn- bis zwölfmonatigen Lagerung im großen Holzfass kommt.

Dass keine Barrique-Schwere und keine Holznoten entstehen, liegt an den sich absetzenden kristallinen Schichten im Inneren der Fässer, die Claudy Dubois nicht abkratzen lässt. Manche bis zu 10 cm dick. „Nur wenn wirklich mal ein Brocken abfällt, nehmen wir ihn heraus“, erklärt sie.

 

Ihre sieben Hektar Weinberg rund um das Weingut in Venteuil präsentieren sich, wie man es von Frauen erwartet: ordentlich und aufgeräumt. Das hat einen guten Grund. Der Rasen, adrett gestutzt, zwischen ihren Reben hält das Wasser und die kleinen, unbrauchbaren Blatttriebe der Rebstöcke werden regelmäßig von Hand gezupft. „So bekommen die Trauben mehr Raum und Licht und wachsen besser. Sie wissen ja, der Wein wird im Weinberg gemacht.“

Dass sie den kennt, wie kaum eine Zweite beweist sie auch durch die Aufzucht von Setzlingen aller drei Champagner-Rebsorten. Zu ihrem Weingut gehört eine ‚Pepiniere’, eine Pflanzschule, was Claudy Dubois ein enormes Prestige innerhalb der Champagne verschafft.

 

 

Wir verkosten ihren Blanc de Blancs, 100 % Chardonnay, 100 % Venteuil, wesentlich milder und gehaltvoller als zahlreich vor ihm getrunkene Blanc de Blancs, mit einem Hauch von blühendem Holunder. Seine Zartheit kommt aus der Fasslagerung, seine Aromendichte von der Dosage, die bei Claudy Dubois ausschließlich aus altem Champagner und Rohrzucker besteht.

Die Cuvée aus 2003 besteht je zur Hälfte aus Chardonnay und Pinot Noir. Zarte Nuancen von Kaffee. Ihr Saignée „Les Almanachs“ stammt vom Weinberg gegenüber. Nur Mitarbeiter, die ständig auf dem Weingut arbeiten, dürfen den Saignée machen, 100 % Pinot Noir.

Am Ende kredenzt sie uns ihr Allerheiligstes, einen „Hundertjährigen“, kreiert als Hommage an ihren Urgroßvater. Feine Mousseux, komplex, aber schlank, mit reichen Aromen, sehr überzeugend. Von ihren 100.000 Flaschen pro Jahr verkauft Claudy Dubois bislang 95 % in Frankreich. Wir schätzen, das wird sich demnächst ändern. www.redempteur.com  / www.comptoiraquitaine.de

Champagne du Redempteur Claudy Dubois

 

Inzwischen gibt es Champagne du Redempteur auch in Deutschland. In München entdeckt im Weinreich.

 

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