von foodhunter
Kategorie: Reise / Restaurants

Gourmet-Refugium: Le Banquet des Sophistes, Straßburg

Gourmet-Refugium: Le Banquet des Sophistes, Straßburg

„La Petite France” oder „Grande Île” sind die bekannten Viertel Straßburgs. Weniger frequentiert: das Quartier Krutenau, gerne als zweites kleines Stadtzentrum der Einheimischen bezeichnet. Hier liegt eines der reizvollsten Restaurants der Stadt: ”Le Banquet des Sophistes”.

 

Autorin Sabine Ruhland,
Fotos © foodhunter

 

Die Franzosen und das Essen – eine wundervolle Einheit, die sich gegenseitig nährt: auf der einen Seite die genussbegeisterten Gaumen der Gäste, auf der anderen Seite die ambitionierten Adressen, die unter der Woche mit exzellenten Mittagsmenüs zum kleinen Preis für volle Tische sorgen.

Dazu gehört das „Le Banquet des Sophistes” in der Rue d’Austerlitz, einer höchst anregenden kulinarischen Meile mit unzähligen Delikatessen und Bistros. Reservierung ist empfohlen, denn das zweigeschossige Restaurants ist bei Gourmets beliebt, ein Platz schwer zu bekommen.

 

 

Chefkoch des Le Banquet des Sophistes ist Nicolas Koffel, Sprössling einer Konditoren-Dynastie, dessen Leidenschaft für Topf und Pfanne sich bereits in frühester Jugend gezeigt hat. Auf seiner Entwicklungsreise machte er u.a. Station im Baskenland und in Kanada und wer das schmale Restaurant Le Banquet des Sophistes betritt, steht ihm zugleich gegenüber, denn die offene Küche begrüßt die Gäste.

 

 

Nicht nur das Küchen-Entree ist speziell. In jeden Winkel des Restaurants schmiegt sich ein Tisch. Der Service huscht flink hindurch und treppauf, treppab. Wir sitzen oben, in einem Nebenraum mit drei Tischen.

 

Wir bekommen ein wunderbares Mittags-Menü – drei Gänge für 26,50 € – inspirierend, geschmacklich rund, mit Nuancen, die den Gaumen auf Entdeckungstour schicken.

 

Es beginnt mit zwei französischen Klassikern als Vorspeise : Fisch-Rilettes, ein typisch französischer Brotaufstrich mit Kräutern, kombiniert mit säuerlich-fruchtigem Daikon (Winterrettich) und schwarz gefärbten Reiswaffeln. Während Rilettes oft eine eher schmalizige Masse sind, serviert Nicolas diesen Aufstrich mit viel Leichtigkeit, um dem zarten Fischgeschmack zu huldigen. Auch die Velouté de Panais – die elegante, leichte Pastinaken-Sauce mit Chorizo und Haselnuss erweist sich als gelungener Einstieg.

 

Bei den Hauptgerichten wählen wir einmal Bavette Angus Aberdeen, Ecrasé de PDT (PDT ist die Abk. für Pommes de Terre, also Stampfkartoffeln), Zwiebelspeck und Rotweinjus. Das Flesch ist zart, die Jus kräftig – ein Gericht, das sich so simpel wie vollendet präsentiert. Auch der Fisch des Tages, ein Seehecht, fest im Fleisch und raffiniert auf den Teller gebracht: mit Brokkoli, gerösteten Erdnüssen und Cumbawa für die Frische.

Zum Abschluss ein Dessert das den Sinnesfreuden den Rest gibt: Tupfen weißer Schokolade in trauter Zweisamkeit  mit säuerlicher Kalamansi-Creme und einem Hauch Noisette. Wir sagen es à la francaise: „La nourriture était délicieuse”

 

Le Banquet des Sophistes
5 Rue d’Austerlitz,
67000 Strasbourg, Frankreich
Mo-Fr 12-14 Uhr und 19-22 Uhr
Sa/So geschlossen

 

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