Fabrikhallen besitzen ein besonderes Flair, das sich die Gastronomie gerne zu Eigen macht, sind doch coole Locations der Garant für ein zahlreich strömendes Publikum – so auch in Karlsruhe. Das Restaurant Kesselhaus residiert in einer einstigen Kleiderfabrik von 1910. Backsteinfassaden, Fabrikschlot, gusseiserne Fensterrahmen und ein hoher Raum mit stählerner Empore prägen das Ambiente. Das Kesselhaus, einst Herberge für Dampfkessel und Befeuerung, beherbergt heute ein à la carte Restaurant (Aktualisierung 2019: die Sterneküche von Sven Hemmann im Le Salon gibt es nicht mehr.)
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Mittags im Kesselhaus, das Interieur erinnert mit dunklem Dielenboden, gelb getünchtem Barbereich und dem schlichten Design der Arne Jacobsen Stühle an eine Luxuskantine. Die Gäste zeigen sich bunt gemischt: vom Business-Lunch bis zum Familientisch ist alles dabei. Der Service unaufgeregt und zuvorkommend.
Aktualisierung 2019: es gibt keine Mittagskarte mehr, das Restaurant öffnet Di-Sa ab 18 Uhr)
Neben à la carte gibt es eine Mittagskarte. 3-gängiges Bistro-Menü für 35 Euro oder drei Tagesgerichte für je 6,50 – 10,50 Euro. Wir entscheiden uns für den Sauerbraten mit Rahmwirsing und Kartoffelpüree (10,50 Euro) Der Sauerbraten schön mürbe, dazu kräftige Burgundersauce, fein abgeschmeckter Rahmwirsing und gutes Püree.
Davor begeistert schon eine Gänseessenz mit einem Gänselebermousse-Stick. Kräftige Essenz mit deutlichen Aromen von Gans, die frisch über Flädle und Gemüsejulienne gegossen wird. Perfekter könnte ein Lunch kaum sein.
Parallel zur Gänseessenz und dem Sauerbraten bestellen wir einen Vogerlsalat mit Kürbismousse und Schinken. Der Salat knackig, das gute Dressing huldigt seiner Frische und als Hauptgericht hausgemachte Gnocchi mit geräuchertem Frischkäse, Kürbis-Sonnenblumenkren-Creme und Thymian-Chilisauce. Angesichts der extravaganten Komponenten rechtfertigt sich der Preis von 15 Euro.