Pilze suchen – wer wenig Ahnung hat, kann sich mit unseren Tipps schnell zum Semi-Profi mausern. Wetter, Standort, „sichere” Pilzarten wie Steinpilz, Krause Glucke und Maronenröhrling und am Ende die Beute blitzschnell in der Pfanne zubereiten.
Autorin Sabine Ruhland, Fotos © foodhunter
Es eilt, bis November ist die beste Zeit für Pilzsammler, vor allem, wenn viel Regen vorausgegangen ist.
Alte Bauernregel: „Bleibt der Regen im Frühjahr aus, so fehlen im Herbst auch die Pilze.” (Weshalb es 2021 kaum Pilze gab, ein trockenes Frühjahr und ein verregneter Sommer.)
Wichtigste Entscheidung für Anfänger: welche Pilze kann ich unbedenklich sammeln?
Tipp: Pilze, die keine Lamellen haben, sondern einen Schwamm. Berühmtes Beispiel ist der Steinpilz, aber auch der Maronenröhrling (sieht dem Steinpilz ähnlich) und der Sandröhrling (etwas heller).
Maronenröhrlinge und Sandröhrlinge gedeihen unter Buchen, gerne auf moosbedeckten kleineren Hügeln. Sie haben kompakte runde Köpfe und statt Lamellen den charakteristischen Schwamm unter der Haube. Diesen sollten Sie schon im Wald „abschaben”, entweder mit den Fingern oder einem kleinen Messer, denn er schmeckt nicht.

Maronenröhrling, pralles Köpfchen, darunter ein Schwamm. Wichtig: nicht waschen, sondern nur vorsichtig von Laub und Schmutz befreien
Steinpilze bevorzugen lichte Graswiesen im Wald, die zwischen Buchen noch Sonnenlicht empfangen. Und – sie wachsen oft in der Nähe von giftigen Fliegenpilzen. Sollte Ihnen also die allseits bekannte Rotkappe mit den markanten Punkten ins Auge fallen, dann im Umfeld nach dem schmackhaften Steinpilz suchen.
Beim Steinpilz wird der Schwamm in der Regel mitgebraten bzw. mitgegessen, obgleich er nicht allen Genießern schmeckt, weil er beim Erhitzen etwas lapprig wird.
Purer Geschmack – bei hoher Hitze kurz anbraten!
Wir geben 1-2 EL Sonnenblumenöl in die Pfanne, (der Pilz soll keinesfalls schwimmen), schneiden die Pilze in etwa gleichgroße Stücke und lassen sie kurz bei hoher Temperatur anbraten (sonst werden sie matschig). Dabei immer wieder wenden. Danach die Temperatur reduzieren. Hauchdünn geschnittene rote Zwiebeln und hauchdünn geschnittenen frischen Knoblauch dazugeben und weitere Minuten braten lassen. Zum Schluss salzen, pfeffern.

Dein Steinpilz, zugegeben ein kleines Exemplar, hat auch einen prallen Kopf …

…und den charakteristischen Schwamm unter der Haube
Perfekter Pasta-Pilz:
Fette Henne, auch Krause Glucke genannt
Auch ein Pilz den Sie als Anfänger relativ problemlos sammeln können: Fette Henne oder Krause Glucke. Der Pilz erinnert an einen Badeschwamm oder einen Blumenkohl und kann groß wie ein Kindskopf werden. Er liebt sandigere Böden in lichten Wäldern und gedeiht vor allem am Fuße der Baumstämme von Fichte und Kiefer oder auf modernden Baumstümpfen von Nadelbäumen.
Fette Henne oder Krause Glucke – vielleicht entstammt der Name dem Geschmack, der ist in erster Linie ähnlich nussig wir der einer Morchel, erinnert aber mit viel Fantasie auch an aromatisches Hühnerfleisch.
Für die Pastasauce zunächst die Krause Glucke vom Strunk befreien, in Stücke schneiden und gut abspülen. Zwiebeln fein hacken und in etwas Öl oder Butter glasig anbraten. Pilzstücke zu den Zwiebeln in die Pfanne geben und nach einigen Minuten mit Weißwein ablöschen und mit Sahne aufgießen. Gehackte Petersilie und Muskat dazugeben und bei mittlerer Hitze einkochen lassen. Am Ende mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Um ihn zu putzen muss man ihn etwas zerteilen, dabei kommt allerlei zum Vorschein: von Nadeln, Blättchen, Sand bis hin zu kleinem Getier. Tipp: gut abwaschen – er nimmt es nicht übel.
Kleine Vorsicht: Die Krause Glucke könnte man mit dem Korallenpilz verwechseln. Dieser hat allerdings, wie sein Name schon sagt – nach oben gereckte, strauchartig verzweigte Fruchtkörper und nicht die blumenkohlähnliche Struktur der Fetten Henne.