„Achtung: Der erste Bissen kann gewöhnungsbedürftig sein”, schreibt uns Lisa begleitend zur Test-Packung ”the plant party”. Geschmacklich scheinen die Macher von ihrem eigenen Produkt nicht wirklich überzeugt, denken wir. Schreckt uns aber nicht. Wir kosten. Einmal, zweimal, dreimal. Je länger wir den Bissen kauen, desto (etwas) angenehmer werden Geschmack und Konsistenz, wenngleich ein kulinarisches Vergnügen in unerreichbare Ferne rückt.
Autor Sabine Ruhland,
Fotos ©theplantparty (oben), unten ©foodhunter
Gesund, ausgewogen, bio-aktiv … niedlicher Papp-Karton, kleine Zeichnungen und ein „Willkommen zur Party” – wer hört und liest das nicht gerne? Im Sekundentakt scheinen uns Snacks und Riegel zu überrollen. Jeder erfindet das Rad neu und kommt doch an die Natur einfach nicht ran.
Die runden Teilchen riechen wie ein zu wenig gewürzter Lebkuchen, allerdings sehr süßlich, fast wie parfümiert.. Auch die Konsistenz ähnelt einem Lebkuchen, ist nur feuchter.
Kraft aus der Natur soll „the plant party” sein, daher ist die Nährstoffmischung üppig ausgestattet mit allerlei pulverisierten Gemüsesorten wie Karotte, Rettich, Champignon, Grünkohl, Blumenkohl, Brennnessel, Rote Rübe, Brunnenkresse, Acerola (Kirschart). Dazu getrocknete Bananen sowie Reis- und Erbsenprotein. Damit nicht genug: Mohn, Bierhefe, Sonnenblumenkerne, Leinöl, Kokosöl, Leinsamen, löslicher Weizenballasstoff, Zitronensäure, Braunalge, Nussmischung, Edelbitterschokolade und als Feuchthaltemittel Glycerin (zur Info: Glycerin fällt bei der Herstellung von Fettsäuren in der Oelchemie und bei der Herstellung von Biodiesel an.)
Dazu der Preis: knapp 25 Euro für 12 Stück à 30 g = 360 g.
Wer sich diese Zutaten-Liste gedanklich auf der Zunge zergehen lässt, wird sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass hier vielleicht zu viel des Guten zusammengemischt wurde. Viel hilf viel, heißt es.
In diesem Fall greife ich liebe zu Banane und Apfel, handlich geschnittenem Kohlrabi oder Karotte oder Nüssen. Lässt sich alles gut einpacken, mitnehmen und jederzeit „ver-snacken”.