von foodhunter
Kategorie: Restaurants

“Gasthof zur Post” in Sindelsdorf

"Gasthof zur Post" in Sindelsdorf

Wo die Pferde ihr Wasser und ihren Hafer bekamen, die Postkutschen gewechselt wurden, da stärkten sich auch Kutscher und Reisende. Posthaltereien waren der Anfang der europäischen Gastronomie. Orte mit Poststationen waren die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte ihrer Zeit. Das kann man sich von Sindelsdorf kaum vorstellen. Seit 1340 steht hier der „Gasthof zur Post“ als Platzhirsch im Zentrum des Ortes. In der würdevoll gealterten Wirtsstube beginnt eine Zeitreise in die Kindheit.

Autor Karin Lochner, Fotos ©Peter von Felbert

 

Eine Schwingtür gibt den Blick frei auf die riesigen Töpfe in der Küche: Sie stehen auf einen holzgeschürten Herd, der mindestens 100 Jahre alt ist. Gewaltige Suppentöpfe dampfen auf diesem museumsreifen Stück. Und was für eine Rinderkraftbrühe da gekocht wird. Schließlich ist der Vater von Juniorchefin Katrin Burger gelernter Metzger. Und was für ein Schweinebraten erst: Drei prächtige, deftige Scheiben, aus der Schulter geschnitten, liegen in einer großzügig verteilten dunklen Sauce. Sie sind umgeben von einem kleinem Fettrand samt Kruste, die richtig angewachsen ist und nicht nur – wie so oft – einfach nur dazugelegt.

Am schönsten ist es im Frühling und Sommer, wenn bei dörflichen Feiern im rückwärtigem Garten unter den Kastanienbäumen aufgetischt wird. Die Frauen tragen Dirndl, die Männer Lederhosen. Die Schuhplattler des örtlichen Trachtenvereins platteln so ausgiebig, dass sie ihre geröteten Handflächen oft am Bierglas kühlen müssen. Ein Schwein samt Ringelschwänzchen dreht sich am Spieß eines Großgrills. Wer sich nun ins Voralpenland aufmacht, beachte: Auch die Küchenzeiten sind hier wie früher. Warme Küche gibt es nur während der Mittagszeit und abends bis 20 Uhr. Wenn das Haus geöffnet ist, werden zwischendurch jedoch ausgezeichnete Brotzeiten gereicht.

Gasthof zur Post, Penzberger Str. 1, 82404 Sindelsdorf. www.gasthof-burger.de

 

Arrow right icon