Das Juliusspital ist eine Touristenattraktion, das zweitgrößte Weingut Deutschlands. 177 ha Rebfläche gilt es zu bewirtschaften, daraus entstehen, 1 Mio Liter Wein, abgefüllt in 1,3 Mio Bocksbeutel. Dennoch dient der Wein nur dazu, Gutes zu tun. Sein Verkauf sorgt dafür, dass Krankenhaus und Pflegeeinrichtungen finanziert werden können. „Jeder Schluck ist auch eine gute Tat“, sagte Fürstbischof Julius Echter, der das Würzburger Juliusspital 1576 als soziale Stiftung gründete. Das gilt bis heute.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©Foodhunter
Silvaner sei unbestritten das Aushängeschild des Weinguts Juliusspital erzählt Weingutsleiter und Önologe Horst Kolesch. Kein anderes Weingut produziert so viel Silvaner, darunter feinste Tropfen von der Bestlage Würzburger Stein.
„Insgesamt müssen wir 177 Hektar bewirtschaften, alles Spitzenlagen, aber verstreut über ganz Franken.“ Für die Qualität zeichnet der Kellermeister verantwortlich. 47 Jahre lang war das Benedikt Then, der jetzt seinen Ruhestand genießt. Sein Nachfolger ist Nicolas Frauer.
Attraktion im Juliusspital – ein 250 Meter langer Holzfasskeller
Der prächtige Barockbau, an dessen steinerner Gründungstafel der erste „Bocksbeutel“ zu sehen ist, besitzt einen 250 Meter langen Holzfasskeller, beeindruckend für jeden Besucher, der ihn betreten darf. Benutzt wird der Keller heute noch, wenngleich sich – für Besucher unsichtbar – modernste Technik hinter so mancher Holzfass-Schnitzerei verbirgt.
Nach dem Rundgang schreiten wir „zur guten Tat“
Den Einstieg macht der „Gutswein Silvaner 2012, Iphöfer Kronsberg“, der gleich deutlich zeigt, warum das Juliusspital wahrlich als Silvaner-Hochburg gilt. Der Wein holte umgehend eine Goldmedaille. „Maximal 6.000 Liter pro Hektar ernten wir“, erklärt Horst Kolesch.
Steigerung ist der Silvaner GG 2012 Würzburger Stein mit Aromen von Quitte. „Nun, Würzburger Stein ist unser Hausberg, den können Sie vom Park aus sehen. Nur drei Weinguter teilen sich diese Hektar. Das Juliasspital besitzt die größte Parzelle.“
Es folgt eine weitere Klasse: Juliusspital Volkacher Karthäuser, Weißer Burgunder GG, also Großes Gewächs. „Klassifizierte Lage und Rebsorte, niedrigste Erträge, Handselektion, lange Reifezeit und sensorische Prüfung“, erklärt der Fachmann. Geschmacklich ist er Charakterisierung: geradlinig mit einem Hauch von Pfeffer, besitzt eine große komplexe Fruchtfülle von Grapefruit über Melone bis hin zur Orangenschale. – Wie schön, dass gute Taten keiner Zeitbegrenzung unterliegen und so gönnen wir unserer Verkostung im Juliusspital eine „lange Weile“.
Juliusspital Würzburg
Kellerführungen:
Fr 17 Uhr
Sa 17 und 18 Uhr
So 10.30 Uhr.
12 Euro pro Person.
Ohne Anmeldung.
www.weingut-juliusspital.de
Der Gutswein Silvaner 2012, Iphöfer Kronsberg holte eine Goldmedaille. maximal 6.000 Liter pro ha. Steigerung war der Silvaner GG 2012 Würzburger Stein mit Aromen von Quitte. Zum Niederknien: der Weiße Burgunder GG.
Nicht für jedermann – die Rokoko-Apotheke des Weinguts Juliusspital
Ausnahmsweise öffnen sich für uns auch noch andere Türen: die zur Rokoko-Apotheke des „Juliusspital“, vollständig erhalten, mit Deckenmalereien und allerlei Mörser und Tiegelchen. Unter dem Fenster die erhöhten Sitzplätze der Apotheker, die von dort auf den Kräutergarten blicken konnten.