von foodhunter
Kategorie: Regional & Delikat

Von Anis bis Zimt. Wintergewürze tun richtig gut!

Von Anis bis Zimt. Wintergewürze tun richtig gut!

Zimt, Nelken oder Ingwer gehören zum Winter wie das Blaukraut zur Ente. Wintergewürze verleihen Gerichten aber nicht nur eine charakteristische Note, sondern besitzen auch gesundheitsfördernde Eigenschaften. Wir sagen Ihnen, welche und geben raffinierte Tipps!

 

Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©foodhunter

 

In Früchten, Samen und Wurzeln sind die Wirkstoffe der Pflanzen in hohem Maße konzentriert und machen Wintergewürze umso wertvoller. Von A wie Anis bis Z wie Zimt – so setzen die die kleinen Geschmacksbomben richtig in Stene.

 

Anis

 

Auch „süßer Kümmel“ genannt. Viele kennen das süße und lakritzenartige Aroma von Plätzchen und Lebkuchen. Doch das Öl der Anisfrüchte wirkt auch krampflösend bei Blähungen und Verstopfung und schleimlösend bei Infektionen der oberen Atemwege.

Für einen Anis-Tee einen halben Teelöffel getrocknete, zerstoßene Anisfrüchte mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.

 

Wintergewürze, Anis, Foto Foodhunter

 

 

Chili

 

Ob frisch oder getrocknet – Chili aktiviert Kreislauf und Durchblutung, bekämpft Darmparasiten und macht richtig warm ums Herz. Ein Prise Chili passt in jedes Gericht, von Tomatensoße bis Gulasch. Je länger Chili mitkocht, desto schärfer wird das Gericht. Entfernt man die Kerne ist selbst scharfe Chili weniger scharf

 

Chili regt nicht nur Appetit und Kreislauf an, sondern wirkt auch gegen Verdauungsschwäche, hilft gegen Verspannungen und ist antibakteriell. Ein kleine Wunderschote.

 

 

 

 

(Gewürz-)Nelken

 

Die ätherischen Öle der Nelken wirken schmerzstillend und desinfizierend und werden daher gerne in der Zahnheilkunde eingesetzt. Auch auf den Magen-Darm-Trakt wirken die süß-würzigen Nelken, die gemahlen sehr scharf schmecken können, beruhigend. Gehört in Brühen, Eintröpfe und natürlich in Weihnachtsgebäck. Tipp: Beim Einkauf darauf achten, dass sich die Gewürznelken leicht fettig anfühlen – ein Qualitätszeichen.

 

Gewürznelken sind reich an Eugenol, welches das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren hemmt. Zudem wirkt Eugenol leicht schmerzstillend und antientzündlich, weshalb gerade Nelkenöl gerne bei Entzündungen im Mund bzw. Zahnschmerzen eingesetzt wird. Die Gewürznelke kann aber auch im ganzen in Mund genommen werden. Dann so lange drin lassen, bis sie sich fast aufgelöst hat.

 

 

Ingwer

 

Weltweit eines der wichtigsten Gewürze und gilt nicht umsonst als typisches Wintergewürz, denn die Knolle heizt uns so richtig ein. Im Wurzelstock steckt eine geballte Ladung an Bitterstoffen und ätherischen Ölen, die vorbeugend und lindernd bei Erkältungen wirken und die Verdauung unterstützen. Bekannt ist Ingwer auch als Mittel bei Übelkeit.

 

Einige Scheiben frischen Ingwers in heißes Wasser geben und ca. 10 min ziehen lassen. Dann über den Tag verteilt trinken. Tipp: Die Ingwerscheiben mit einer Gabel anstechen oder einem Stößel andrücken, dann entwickelt sich der Geschmack noch intensiver.

 

 

Kardamom

Das dezent scharfe Aroma des Kardamoms ist ebenfalls ein Dauerbrenner unter den Wintergewürzen. Die Samenkerne des mit der Ingwer-Familie verwandten Strauchs haben ein eukalyptusähnliches Aroma, das Lebkuchen, Marzipan, Punsch oder Gewürzbrote verfeinert. Kardamom wirkt beruhigend auf Magen und Darm, verbessert die Verdauung, sorgt für frischen Atem, regt den Kreislauf an und soll sogar die Stimmung aufhellen und die Liebeslust anregen.

 

Eine Prise Kardamom-Pulver in den Kaffee geben – das macht ihn bekömmlicher.

 

 

Wintergewürze, Kardamom, Foto fotolia ©Elena Schweitzer

 

 

Muskatnuss

 

Keine wirkliche Nuss, sondern der Samenkern des aus Indonesien stammenden Muskatbaums. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend (z. B. bei Rheuma und Gicht), stimmungsaufhellend und Appetit anregend. Gehört in Gemüse-, Käse- und Kartoffelgerichte wie in Punsch und Honigkuchen.

Muskatnuss kurz vor dem Servieren frisch gerieben zum Gericht geben. So hält sich das Aroma am besten.

 

Wintergewürze, Muskat, Foto Foodhunter

 

 

Piment oder Nelkenpfeffer

 

Hierzulande wird Piment mit seiner milden Schärfe vor allem zum Würzen von Fisch- und Wildgerichten, gemahlen auch für Lebkuchen und Spekulatius, eingesetzt. Piment hilft gegen Blähungen, Schmerzen und stressbedingte Nervosität.

Bei Rheuma und Neuralgien einige zerstoßene und gekochte Samen in ein Tuch geben und eine Zeit lang auf die schmerzende Stelle auflegen.

 

 

Safran

 

Das kostbarste Gewürz der Welt. Die Fäden der ursprünglich aus dem vorderen Orient stammenden Krokusart werden mühsam per Hand aus den Blütennarben geerntet. Das stark gelb färbende Gewürz fördert die Verdauung von Eiweiß und wird häufig in Milch- und Süßspeisen eingesetzt. Safran soll auch bei leichter Herzschwäche helfen.

Eine Tasse Milch erhitzen und eine Messerspitze geriebenen Safran hinzugeben. Unter Rühren zwei Minuten köcheln lassen und warm trinken.

 

 

Zimt

Zimt ist das Wintergewürz schlechthin! Die ätherischen Öle wirken antibakteriell, pilzhemmend, krampflösend, entzündungshemmend und können den Blutzucker-Spiegel senken.  Außerdem regt es den Appetit an und fördert die Verdauung. Verfeinert Blaukraut, Fleisch- und Currygerichte ebenso wie in Kompott und Gebäck.

 

Verwenden Sie in jedem Fall den hochwertigen und feiner schmeckenden Ceylon-Zimt und vermeiden Sie den billigeren Cassia Zimt, auch chinesischer Zimt genannt. Er besitzt meist in deutlich größerer Menge das als gesundheitsschädlich geltende Cumarin.

 

Wintergewürze, Zimt und Vanille, Foto fotolia GMarinaParshina

 

 

 

 

 

Arrow right icon