Konobas sind nicht leicht zu finden. So wie das Kastel Pineta, 15 Kilometer von Rabac entfernt. Nachdem wir uns trotz Navi verfahren hatten, entschloss sich Mauro Blascovicz, den wir zufällig nach dem Weg fragten, sein Auto aus der Garage zu holen und uns zu leiten.
Es ging über versteckte Waldstraßen in das kleine Dorf Sveti Martin. Dann taucht es auf, das Landhaus, das noch ein wenig von der Aura seiner einstigen Besitzer ausstrahlt, der Adelsfamilie Lazzarini.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©foodhunter
2003 wurde das verfallene Gut von der Familie Radićanin übernommen, liebevoll und authentisch restauriert. Inzwischen hat es sich zu einem Zugpferd etabliert, was nicht immer vorteilhaft ist.
Ganze Busladungen an Touristen werden herbeigeschafft, um dann die hausgemachten Produkte zu kaufen oder im überdachten Innenhof zu speisen.
Sohn Florian kocht, und das angeblich gut. Bei unserem Besuch war er nicht da, es ist 14 Uhr und das Restaurant öffnet erst um 17 Uhr. Vater Radićanin nimmt sich Zeit für uns, es geht in den Weinkeller.
Der selbst gemachte Wein, wir kosten einen Roten von 2009 und einen Malvasia, stieß bei uns allerdings auf wenig Begeisterung. Zu viele sehr gute Weine aus Istrien hatten wir bereits kosten dürfen.
Zum Landgut gehören Apartments – schöne Dielenböden, alles ordentlich, sauber und mit dem Nötigen ausgestattet. Dass wir im Treppenhaus einem kleinen Skorpion begegnen, mag sicher Zufall sein.
Der Clou des Anwesens: das in den Hügel eingebaute Hallenbad von beachtlicher Größe, 7,40 x 16 Meter. An dieser Stelle nicht erwartet und der Ausblick von der Sonnenterrasse wäre ein Traum, stünde nicht eine meterhohe Betonmauer davor. Wer liegt, der sieht nichts. Schade.
Mama Radićanin rührt derweil den Ziegenkäse. Kredenzt wird uns ein gummiähnlicher Käse (da jung – „braucht noch drei Monate“, sagt die Hausherrin). Er schmeckt nach nichts und soll 45 Euro das Kilo kosten.
Dennoch haben wir eingekauft, weil rund um eingelegte gelbe Heidelbeeren, Feigen-Chutney, Ajvar (pikantes Paprika-Mus), Traubensaft und Apfelsaft.
Alles wächst rund um das riesige Gut. Pferde, Hühner und Ziegen komplettieren die Selbstversorgung und wer sich für das Pferdekotelett auf der Karte entscheidet, weiß, dass es ebenfalls vom „eigenen Bestand” stammt. www.kastelpineta.com
Die besten Konobas (authentische istrische Landhausküche)
Von Einheimischen empfohlen
Was dem Italiener die Osteria ist dem Kroaten die Konoba. Rustikales Wirtshaus auf dem Lande mit allen Produkten, die gerade Saison haben und traditioneller Küche.
- Konoba Toklarja, Buzet, Polje 11
- Konoba Puli Pineta, Zminj
- Konoba Stari Podrum, Momjam, Most 52
- Konoba alla Beccaccia, Velbandon, Pineta 25
- Konoba Astarea, Brtonigla, Ronkova 9
- Konoba Buscina, www.konoba-buscina.hr
- Konoba Morgan, Brtonigla
Boskarin-Menü und andere authentische Gerichte im „ Puli Pineta“. Ein Landhaus im istrischen Hinterland. Nur vier Tische stehen auf der Terrasse, nur drei im Wohnzimmer. Das Gefühl bei Freunden zu sein. Gekocht wird an der offenen Feuerstelle, Show-Cooking mal authentisch. Geruch von gebackenem Brot und Röstaromen vom Grill und individuell abgestimmte Speisen. Kuriosität: der Ort heißt Koch, der Chef heißt Koch, der Chef ist Koch (Kochausbilder in Porec) Konoba Puli Pineta, Kalov Vrt 1 Zminj