Leider dauerhaft geschlossen. Unser Tipp: Restaurant Champor, gleiche Besitzerin und fantastische malaysische Küche.
„Mach’s runter, ist scharf“, lächelt Chefin Kiren Alt. Sie meint die winzigen flammenroten Ringlein auf der Kugel aus klein geschnittenen Hühnchen, Garnelen, Ingwer, die mit Wild Betel Leaves gegessen werden. Auch die scharfe Deko der grünen Sago-Bällchen wird vorsichtshalber entfernt. Der Foodhunter tut’s nicht, lässt sich dadurch zwar nicht zu Tränen, aber zumindest einem feuchten Augenaufschlag hinreißen. Wir sind im Sutra, dem malaysischen Restaurant im Münchner Arabellapark. Hier gehört Schärfe zur authentischen Küche, aber Kiren hat Mitleid mit den deutschen Gaumen und warnt vor.
Autorin Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Malaysische Küche ist bunt, vereint sie doch das Beste aller Küchen der Nachbarländer wie Indien, China oder Thailand. Das malaysische Restaurant Sutra ist ebenso bunt, strahlt in Türkis, Weiß, Gold, setzt mit dezenter Deko orientalische Akzente.
Die Lage im ansonsten eher schmucklosen Arabellapark ist ein Glücksfall, denn die Terrasse ist von Bäumen und Hecken gesäumt und bietet ab nachmittags viel Sonne. Noch steht auf der Terrasse das Mobiliar des Vorbesitzers, aber Kiren wird sie bald in eine orientalische Lounge verwandelt haben.
Hauptakteur sind allerdings die Gerichte: 100 % authentisch, aromatisch, ein Feuerwerk an Geschmack, wobei man das Feuer wörtlich nehmen kann, „Du magst scharf oder nicht so scharf“ ist ein Satz, der Kiren in Fleisch und Blut übergegangen ist. „In Malaysia essen wir gerne scharf, doch das was wir darunter verstehen, ist für viele unserer Gäste zu heftig. Da fragen wir vorher lieber nach.“
Es folgt der schönste Moment – das Auftischen der malaysischen Tapas. Bunte Schälchen und Teller verwandeln den Tisch in ein farbenfrohes Spektakel, das dem Gaumen ebensolches bietet: erfrischender Mango Salat mit Weißkraut und Zitronengras-Vinaigrette, sagenhafter Lemongrass Cottage Cheese (ein indischer Hüttenkäse, abgeschmeckt mit Limette, Orangenschalenabrieb und Schalotten), Crispy Fish – unser absoluter Favorit – Wildfang-Zander, in Streifen geschnitten, paniert und versehen mit einer Tamarindensauce (Tamarinden sind Früchte des Tamarindenbaums). Eine besondere Spezialität sind Tintenfrische, gefüllt mit gerösteter Kokosnuss, Lemongras, hausgemachter Sambal, fischen Chilis, Schalotten, etwas Knoblauch und hauchdünn geschnittenen Kaffir Lime Leaves. – Für uns fast zu sättigend für eine Vorspeise.
Was sich kein Gast entgegen lassen sollte sind die Currys. Wir sind begeistert von „Chili Curry Prawns“ mit Tumeric (Kurkuma) und dem Beef Kandar. Mit 15-18 Euro pro Hauptgericht und 6-7 Euro pro Vorspeise bietet das Sutra für die Qualität und Frische der Speisen ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Foodhunter-Tipp: Wer „reinschmecken“ will – das Sutra bietet hausgemachte Mittagsgerichte auch zum Mitnehmen an, darunter Klassiker der malaysischen Küche wie Chicken Percik, Hähnchenbruststreifen gebraten in einer hausgemachten Erdnusssauce, Zitronengras und Sambal – scharf! Am Abend hingegen dürfen Gäste die gesamte Palette malaysischer Kochkunst genießen.