von foodhunter
Kategorie: Regional & Delikat

Schokoladen-Workshop bei Lindt in Zürich

Schokoladen-Workshop bei Lindt in Zürich

Der Bus bringt uns an die Stadtgrenze von Zürich. Kaum ausgestiegen liegt er auch derart sündig ein Duft in der Luft, der die Hüften automatisch aufrundet: der Duft von Schokolade. Wir sind bei Lindt und vor uns liegt ein zweistündiger Lindt-Workshop. Conchieren, Trampieren, Filieren. Am Ende herrlich verpackte Schachteln mit besonderem Inhalt: unseren eigenen Lindt-Kreationen. 

 

Autorin Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter 

 

Im ersten Stock der ansonsten hochmodernen Hallen sieht es aus wie in einer Puppenstube. Bunte Tapeten, goldene Spiegeln, ein Tischlein-deck-dich und eine vor sich hinbrummende Schokoladenwalze. Im „Kleiderschrank“ hängen in Reih und Glied die Kochjacken mit den charakteristischen Goldknöpfen. Für jeden Teilnehmer ist die richtige Größe dabei. Dazu die lange Schürze und die überdimensionale Kochmütze – schon ist die Verwandlung perfekt, um den Lindt-Workshop mit gebührender Haltung zu beginnen.

Da stehen wir, sechs gestandene Journalisten, erwartungsvoll wie die Kinder, vor einer scheinbar magischen Türe. Das Licht wird dunkler, der Werbejingle erklingt und wie von Geisterhand öffnet sich die Welt zum Schokoladenparadies. Die Maitres Chocolatier, die uns begrüßen, sind nicht die Herren aus der Fernsehwerbung, wenngleich wir uns mitten in der Goldhasen-Kulisse befinden, sondern Tamara und Rolf, die echten Maitres Chocolatier von Lindt.

 

„Aufgabeln, mit dem Trampiergäbelchen, in die warme Schokolade tunken, abtropfen lassen, und dann loslegen mit der Dekoration“, sagt Tamara.

 

Jeder Kür geht die Pflicht voraus – wir erfahren alles über die Differenzierung von Edelkakao (Criollo, 5 % der gesamten Produktion) und Konsumkakao wie dem Forastero aus Ghana, der von Lindt verwendet wird, über Qualitätsprüfungen, Trocknen, Walzen bis hin zum Conchieren. Wer hat’s erfunden? Die Schweizer natürlich. Mehr aus Versehen, denn Rudolphe Lindt hatte schlicht vergessen, die von ihm erfundene Conchiermaschine auszustellen. Als er nach 72 Stunden zurückkam und bemerkte, dass die Schokolade zarter und cremiger war als je zuvor,  perfektionierte er das Verfahren.

Dann  dürfen wir ans süße Tun. Hohle, halbrunde Kugeln können mit dunkler, heller oder weißer Schokolade (die eigentlich nur Butter ist) gefüllt werden. „Halb voll, maximal dreiviertel“, sagt Tamara und lobt, als wir sorgsam wie Chirurgen alles richtig machen. Dann ins Kühlfach damit. Später werden wir sie auffüllen und „bedeckeln“, in Schokolade wälzen und anschließen in Puderzucker. Fertig sind die Champagner-Trüffel. Doch jetzt erwartet erste einmal uns die kreative Herausforderung.

 

Lindt, Foto Foodhunter
Alles schon vorbereitet. Wir sollen schließlich zu einem perfekten und glücklich machenden Ergebnis kommen

 

Feste Nougatkerne bekommen wir. „Aufgabeln, mit dem sogenannten Trampiergäbelchen in die warme Schokolade tunken, abtropfen lassen, aufs Brett ablegen und dann loslegen mit der Dekoration“, sagt Tamara.

Nüsse, Goldkrokantsplitter, Mini-Tütchen, gefüllt mit flüssiger Schokolade, Schokokügelchen und Glitzerpapier stehen bereit. „Sie können etwas auf die Praline schreiben oder sie mit zarten Linien überziehen, „Filieren” heißt das in der Fachsprache. Sie können Tiere zeichnen oder Herzchen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.“

 

Pralinen mit zarten Linien überziehen nennt man Filieren.

 

Was bei Tamara mit ruhiger Hand geht und so leicht aussieht, entwickelt sich bei uns zum Desaster. Wild wird tief in die Schälchen mit den Nüssen und Schokokügelchen gegriffen, hastig versucht, die Maus nachzumachen oder den Namen des Liebsten auf das kleine Pralinenstück zu bringen. Tamara ist nachsichtig, lobt selbst die größten Entgleisungen. Das einzig Gute: am Ende schmeckt es, denn die Zutaten machen keinen Unterschied in Sachen Optik.

Suhlen, basteln, klecksen, tunken, überpudern. So sieht am Ende ein nicht so ganz ernst gemeinter Schokoladen-Workshop aus. Schließlich dürfen unsere Kunstwerke noch in die Original-Schachtel, Schleife drum und das goldene Logo. Perfekt. Wer es selbst erleben will, kann Tickets für verschiedenen Lindt-Workshops buchen, z.B. Schokoladentafeln gießen.

 

 

Lindt, Foto Foodhunter
Endlich mal mit den Händen rein in die warme Schokomasse. Die Teilnehmer schwelgen im Glück

 

Lindt & Sprüngli
Seestrasse 204
CH-8802 Kilchberg bei Zürich
www.lindt.ch

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