Bei uns eher selten auf den Speisekarten zu finden, im Mittelmeerraum eine Delikatesse, die von den Einheimischen meist am Strand gefangen und vor Ort verzehrt wird: Seeigel.
Autorin Sabine Ruhland,
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Den ersten Seeigel unseres Lebens verzehren wir Anfang der 80er Jahre in New York bei Mitsokoshi. Sushi ist gerade im Kommen und es kostet den unbedarften Gaumen Überwindung, sich dem kugelförmigen, von Stacheln übersäten Körper zu nähern, geschweige sich an seinem Inneren zu schaffen zu machen.
Fleisch hat der Seeigel nicht zu bieten – gegessen werden nur die Innereien, die sogenannten Zungen, ein etwas appetitlicherer Ausdruck für die Fortpflanzungsorgane..
Geöffnet werden die Meeresbewohner mittels eines eigens entwickelten Schneidewerkzeugs. Es sieht aus wie ein flacher Nussknacker, mit dem der Deckel des Seeigels abgetrennt wird.
Für uns gehört Seeigel zu jenen Geschmackserlebnissen, die unvergesslich bleiben, denn er schmeckt nicht fischig, sondern eher salzig-süßlich und erfrischend nach nach Seetang. – Heute, in Zeiten, in denen der Run auf abgefahrene Spezialitäten enorm ist, ist Seeigel fast schon ein „must-to-eat“.
